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EUROSCIENCE: Überarbeiteter Vorschlag für EIT ist konzentrierter, aber immer noch nicht klar

Der überarbeitete Vorschlag der Europäischen Kommission zum Europäischen Institut für Technologie (EIT) ist EUROSCIENCE zufolge konzentrierter, aber schafft immer noch keine Klarheit in Bezug auf die Rolle der Institution innerhalb des derzeit "zersplitterten" Europäischen Hoc...

Der überarbeitete Vorschlag der Europäischen Kommission zum Europäischen Institut für Technologie (EIT) ist EUROSCIENCE zufolge konzentrierter, aber schafft immer noch keine Klarheit in Bezug auf die Rolle der Institution innerhalb des derzeit "zersplitterten" Europäischen Hochschulraums und in Bezug auf die Umsetzung seiner "Wissensgemeinschaften". Anstatt "neue Institutionen vorzuschlagen, die noch mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern", fordert die Vereinigung zur Förderung von Wissenschaft und Technologie die Konzentration der politischen Anstrengungen auf den Europäischen Forschungsrat. Das erstmals im Jahr 2005 vorgeschlagene EIT wurde als Flaggschiff für die Förderung der Spitzenqualität in Ausbildung, Forschung und Innovation im EU-Hochschulbereich konzipiert. Der Europäische Rat hat bei seinem Treffen im März 2006 die Kommission aufgefordert, detailliertere Pläne vorzulegen. Die ersten Vorschläge für das EIT waren von Universitäten kritisiert worden. Am 8. Juni veröffentlichte die Kommission eine Mitteilung, in der viele der Kommentare aufgegriffen werden, die im Rahmen der Konsultation abgegeben wurden, und die Struktur und Funktionsweise des Instituts erläutert werden. In einem am 17. Juli veröffentlichten Diskussionspapier weist die Vereinigung zur Förderung von Wissenschaft und Technologie darauf hin, dass es notwendig sei, die Rolle und den Ehrgeiz des EIT-Vorschlags im umfassenderen Kontext einer europäischen Hochschulbildungsinfrastruktur zu betrachten. Die europäischen Hochschulen haben insgesamt Nachholbedarf, der EUROSCIENCE zufolge behoben werden muss, wenn die EU ihr Ziel, bis 2010 eine wissensbasierte Gesellschaft zu schaffen, erreichen soll. Dies beinhaltet, die besten Wissenschaftler in Europa zu binden und weniger an nationale Champions zu denken. Das europäische Hochschulsystem ist darüber hinaus zersplittert. "Die Hochschulen in den neuen Mitgliedstaaten haben schwierige Übergangsphasen durchlaufen und befinden sich häufig noch in diesen Phasen [...]. Während sich die Hochschulreformen z. B. in einigen nord- und nordwesteuropäischen Ländern etablieren konnten, kämpfen die Hochschulen in vielen Ländern immer noch mit sehr hohen Studentenzahlen, antiquierten Einrichtungen, verteilten Forschungskapazitäten und strenger Regierungskontrolle", heißt es in dem Diskussionspapier. Einige dieser Probleme könnten EUROSCIENCE zufolge durch eine bessere Nutzung der Strukturfonds und eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen den nationalen Regierungen und der Kommission behoben werden. Ein einziges EIT wäre nicht in der Lage, diese verschiedenen Probleme anzugehen, wird in dem Diskussionspapier argumentiert. Diese Bedenken scheinen im jüngsten EIT-Vorschlag der Kommission aufgegriffen zu werden, der eine von der Kommission angenommene aktuelle Mitteilung berücksichtigt, in der Ideen für die Beseitigung der Defizite in Bezug auf Organisation und Finanzierung sowie der Zersplitterung der Hochschulbildung aufgeführt sind. Bezüglich der Schaffung von "Wissensgemeinschaften", die Hochschulen, Forschungsorganisationen, Industrie und regionale Behörden zusammenbringen würden, begrüßt EUROSCIENCE das Fallenlassen des "unrealistischen" Vorschlags, dass die teilnehmenden Hochschulfachbereiche nicht mehr Teil ihrer Heimatinstitutionen wären, sondern rechtlich zum EIT gehören würden. Ebenfalls begrüßt wird die Annahme eines kombinierten Top-Down- und Bottom-Up-Ansatzes für den Auswahlprozess der Wissensgemeinschaften im jüngsten Vorschlag. Dies würde bedeuten, dass Teams und Fachbereiche der akademischen, Forschungs- und Wirtschaftssektoren selbst zusammenkommen und potenzielle Partnerschaften in ausgewählten Bereichen schaffen würden, während ein Verwaltungsrat eingerichtet würde, um die Auswahlkriterien festzulegen, einschließlich solcher Elemente wie einer Agenda für Spitzenforschung, Bildung und Innovation in dem ausgewählten Bereich. Trotz der anerkannten Verbesserungen äußert EUROSCIENCE Zweifel daran, dass die Wissensgemeinschaften wirklich einsatzfähig sein könnten. "[…] Warum sollten geografisch weit gestreute [...] Wissensgemeinschaften, die von einem Verwaltungsrat in der Ferne geleitet werden, eine effektive und effiziente Möglichkeit für die Entwicklung von Technologien und Innovationen sein?", wird in dem Diskussionspapier gefragt. Weiter wird darauf hingewiesen, dass bereits "virtuelle Organisationen" existieren, die Hochschulen, Unternehmen und Forschungsinstitute umfassen, die auf einer strategischen Technologiebasis für die nächste Innovationswelle zusammenarbeiten. Das Papier verweist auf die niederländischen Leading Technology Institutes oder das Inter University Micro Electronics Center (IMEC) in Belgien, die nachgewiesene Beispiele für öffentliche und private Partner seien, die ihre Ressourcen und Aktivitäten effektiv verwalten und organisieren. EUROSCIENCE hat außerdem eine Meinung zu der Beziehung zwischen dem EIT und dem Europäischen Forschungsrat. In dem Papier wird behauptet, dass der jüngste EIT-Vorschlag der Kommission "bevorzugte Beziehungen" mit dem Europäischen Forschungsrat impliziere. Dies steht EUROSCIENCE zufolge außer Frage. "Der Europäische Forschungsrat finanziert Forschung innerhalb seines Aufgabenbereichs, unabhängig davon, woher sie stammt. Einzelne Hochschulen und Institute haben ihre eigenen strategischen Ziele, über die sich der Europäische Forschungsrat allgemein im Klaren sein wird, wenn er seinen eigenen strategischen Finanzierungsrahmen festlegt. Das sollte genügen." In Bezug auf die Finanzierung des EIT argumentiert EUROSCIENCE, dass es dem Europäischen Forschungsrat, der höchste Priorität haben sollte, keine Finanzierungsmittel wegnehmen dürfe. "[…] Die politische Aufmerksamkeit und die Gelder sollten nicht verwässert werden, indem neue Institutionen vorgeschlagen werden, die noch mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern. Während das EIT einen zusätzlichen Antrieb für Partnerschaften zwischen Hochschulen und Industrie geben kann, würde es wichtiger erscheinen, dass die Kommission, und insbesondere die Regierungschefs, die steuerliche Situation und den Mangel an Risikokapital in Europa angehen, damit die Ziele von Lissabon erreicht werden können", heißt es in dem Papier weiter. In dem Diskussionspapier wird abschließend der Standpunkt von EUROSCIENCE erneut betont, dass durch die bessere Nutzung der Strukturfonds für den Technologietransfer mehr erreicht werden könnte als durch die Schaffung des EIT.

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