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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Projekt stellt beste Strategien zum Angehen des rasch zunehmenden Fettleibigkeitsproblems vor

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht Fettleibigkeit für zehn bis 13 Prozent aller Todesfälle in einigen Teilen Europas verantwortlich. Da sich die Regierungen mittlerweile über die Folgen der Fettleibigkeit im Klaren sind, beeilen sie sich, dieses zunehmende Problem anz...

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) macht Fettleibigkeit für zehn bis 13 Prozent aller Todesfälle in einigen Teilen Europas verantwortlich. Da sich die Regierungen mittlerweile über die Folgen der Fettleibigkeit im Klaren sind, beeilen sie sich, dieses zunehmende Problem anzugehen. Obwohl schnellstmöglich Maßnahmen ergriffen werden sollen, um die Bevölkerung schlank und gesund zu halten, gibt es bisher nur wenige Anhaltspunkte zu den besten Verfahrensweisen hierfür. Allerdings bietet sich in Europa eine Reihe von Ansätzen. Das unter dem Programm "Neue und sich abzeichnende wissenschaftliche und technologische Entwicklungen" (NEST) des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) der EU geförderte Projekt PORGROW, das politische Optionen und Ansichten von Interessengruppen in ganz Europa verglichen hat, neigt sich dem Ende zu. Die endgültigen Ergebnisse werden am 14. September in Brüssel im Rahmen einer Konferenz vorgestellt, aber der Projektkoordinator Erik Millstone von der Universität Sussex im VK gab CORDIS-Nachrichten eine Vorschau auf die Ergebnisse des Teams sowie einen Überblick über die PORGROW-Methodologie. "Fettleibigkeit ist eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts im Bereich öffentliche Gesundheit", heißt es auf der Website der WHO. "Sie hat sich seit den 1980er Jahren in vielen europäischen Ländern verdreifacht. Die Zahl der Betroffenen steigt kontinuierlich in besorgniserregendem Umfang an, insbesondere bei Kindern. Fettleibigkeit ist bereits für zwei bis acht Prozent der Gesundheitskosten und zehn bis 13 Prozent der Todesfälle in verschiedenen Teilen Europas verantwortlich." Was die Menschen essen und wie viel Sport sie treiben, ist jedoch ihre persönliche Entscheidung. Lebensstil und Gewohnheiten dürften, wenn sie erst einmal eingefleischt sind, schwer zu ändern sein. Was können die Regierungen also tun, um den Taillenumfang ihrer Bürger zu verringern? In Frankreich ist Junk Food an Schulen verboten. Dieses Konzept wurde auch im VK vorgeschlagen. In Skandinavien wird die Werbung streng kontrolliert, während es in Spanien "einen umfangreichen Plan für den Umgang mit Fettleibigkeit gibt, der jedoch aus vollkommen freiwilligen Vereinbarungen besteht", sagt Dr. Millstone. Die große Debatte in einigen Ländern betrifft die Etikettierung von Lebensmitteln. Die PORGROW-Partner befragten 21 Interessengruppen in neun Ländern: in Zypern, Frankreich, Griechenland, Ungarn, Italien, Polen, Spanien, Finnland und im VK. Die Befragten vertraten Gruppen wie Landwirte und Nahrungsmittelproduzenten, Ärzte, Ernährungswissenschaftler, Lebensmitteleinzelhändler, Werbefachleute, Politiker, Sportverbände, Forscher und Selbsthilfegruppen. Die Befragten wurden gebeten, politische Optionen für den Umgang mit Fettleibigkeit zu bewerten - sechs Kernoptionen und sechs weitere Optionen, die sie selbst aus einer von PORGROW bereitgestellten Liste auswählen konnten. Anschließend konnten sie auch ihre eigenen Ideen einbringen. Die Befragten erstellten dann eine Rangliste politischer Optionen gemäß ihren eigenen Kriterien, zum Beispiel soziale Akzeptanz oder Kosten. Dies ermöglichte den Beteiligten, "eine breite Palette von Konzepten im Hinblick darauf, was ihnen wichtig ist, zu bewerten", erklärte Dr. Millstone. Die Ranglisten und Argumentationen, die sich aus den Befragungen ergaben, lieferten dem PORGROW-Konsortium laut Dr. Millstone einen "umfassenden qualitativen und quantitativen Datensatz". Das Team betrachtete dann "alle Nadeln im Heuhaufen" und suchte nach Mustern. Die Ergebnisse zeigten Dr. Millstone zufolge einige Ähnlichkeiten, aber auch einige auffällige Unterschiede. Regional gesehen, sind die langjährigen EU-Mitgliedstaaten begeisterter von Werbekontrollen als die neuen Mitgliedstaaten, die "weniger Vertrauen in diese Art von Marktinterventionen haben", sagt Dr. Millstone. Einige Länder vertreten die Ansicht, dass eine Regierungsstelle erforderlich ist, um das Problem zu beurteilen und Lösungen zu liefern, während andere der Meinung sind, dass dies die Umsetzung der Politik verlangsamen würde. Zu einigen Fragen, und insbesondere bezüglich der Etikettierung von Lebensmitteln, gibt es mehr Unterschiede zwischen den Interessengruppen als zwischen den Ländern. Auf der Konferenz im September werden die Projektpartner das Projekt und die länderübergreifende Analyse des Teams vorstellen. Es werden neun einzelne Länderberichte in allen Partnerländern vorgestellt. Jeder Bericht wird Empfehlungen enthalten und sollte den politischen Entscheidungsträgern die bestmögliche Grundlage liefern, um zu entscheiden, welche Politiken und welche Politikkombinationen am effektivsten und annehmbarsten sein werden.

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