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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Kleine Wellen können "Monsterwellen" auslösen

Schwedische Forscher haben herausgefunden, dass normale Wellen zu "Monsterwellen" oder "Riesenwellen" werden können, die groß genug sind, um Schiffe zu versenken oder Öl-Bohrinseln zu zerstören. Die Forscher stellten außerdem fest, dass sich diese Wellen schneller bilden als b...

Schwedische Forscher haben herausgefunden, dass normale Wellen zu "Monsterwellen" oder "Riesenwellen" werden können, die groß genug sind, um Schiffe zu versenken oder Öl-Bohrinseln zu zerstören. Die Forscher stellten außerdem fest, dass sich diese Wellen schneller bilden als bisher angenommen. Die von Wissenschaftlern an der Universität Umeå in Schweden durchgeführte Forschungsarbeit zeigt genau auf, wodurch normale Wellen bei anscheinend ruhiger See zu Riesenwellen werden. Bei diesen Wellen handelt es sich nicht um Tsunamis - die durch Seebeben hervorgerufen werden -, sondern um normale Wellen, die mutiert und zu riesigen Wasserwänden mit tödlicher Kraft angewachsen sind. Seeleute berichten schon seit Jahrhunderten von solchen so genannten Kaventsmännern, doch erst 1995 wurde erstmals eine derartige Monsterwelle nachgewiesen. Am 1. Januar wurde die Draupner-Bohrinsel in der Nordsee von einer fast 20 Meter hohen Welle getroffen, bei einer See, auf der sonst Wellen von höchstens 6 bis 7 Metern Höhe registriert worden sind. Durch die Welle wurde die Bohrinsel schwer beschädigt. Schiffe, die von solchen Wellen erfasst werden, könnten leicht überrollt werden. Riesenwellen werden auch als Ursache für eine Reihe von bisher ungeklärten Schiffbrüchen im Laufe der Jahre vermutet. Unbestätigten Aussagen zufolge soll es Wellen von etwa 30 Metern Höhe geben - so hoch wie ein zwölfstöckiges Gebäude -, und die größte bisher dokumentierte Welle war 29,1 Meter hoch. Sie wurde 2000 in Rockall vor der schottischen Westküste gemessen. "Die Folgen einer Monsterwelle für die Belegschaft von Schiffen und Öl-Bohrinseln sind verheerend. Diese neuen Forschungsergebnisse können unser Wissen darüber, wie und warum sich Monsterwellen bilden, erweitern. Detailliertes Wissen über dieses Phänomen ist entscheidend dafür, Methoden zur Vorhersage des Verlaufs dieser Wellen zu finden", so der Forscher Mattias Marklund, Physikprofessor an der Universität Umeå. Die Ergebnisse wurden in der jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift Physical Review Letters veröffentlicht. Das Forschungsteam hat aufgezeigt, dass diese Riesenwellen durch die besondere Interaktion von normalen Wellen und dem Wind hervorgerufen werden. So können Wellen Energie von benachbarten Wellen erhalten. Computersimulationen zeigten, dass es hier eine "nicht-lineare" Wirkung gibt und die Wellen extrem schnell wachsen können. Dies bestätigt die im Projekt MaxWave im Fünften Rahmenprogramm (RP5) durchgeführten Forschungsarbeiten, bei dem 2001 die Erdbeobachtungssatelliten der Europäischen Weltraumorganisation genutzt wurden, um die Meere zu beobachten. Dabei wurden in einem Zeitraum von drei Wochen zehn Wellen von 25 Metern Höhe entdeckt.

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