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F&E-Investitionen von Unternehmen sollen über die nächsten drei Jahre um fünf Prozent steigen

Einer Untersuchung der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission zufolge werden die Investitionen von Unternehmen in Forschung & Entwicklung (F&E) im Laufe der nächsten drei Jahre um bis zu fünf Prozent steigen. Steigende F&E-Investitionen sind ein wesentliche...

Einer Untersuchung der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission zufolge werden die Investitionen von Unternehmen in Forschung & Entwicklung (F&E) im Laufe der nächsten drei Jahre um bis zu fünf Prozent steigen. Steigende F&E-Investitionen sind ein wesentliches Element der Lissabon-Strategie und des Entwurfs für europäische Innovation (Blueprint for European innovation). Die Sachverständigengruppe, die die Studie unter Leitung des ehemaligen finnischen Premierministers Esko Aho durchführte, bezieht sich explizit auf die Lissabon-Strategie, in der als Ziel die Steigerung der Forschungsinvestitionen auf drei Prozent des BIP festgehalten wurde. 2005 wurden in der EU nur 1,91 Prozent des BIP für F&E ausgegeben. Sollte diese Steigerung EU-weit realisiert werden, könnte sich bis 2010 der Anteil des BIP für F&E-Investitionen auf fast 2,2 Prozent erhöhen - damit wäre das Ziel der Lissabon-Strategie zwar noch immer nicht erreicht, aber dies würde schon einen großen Schritt nach vorne darstellen. Das Budget des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der Europäischen Kommission wird wesentlich höher sein als das der Vorgängerprogramme. Diese Mittel werden direkt in die Forschung fließen, aber auch die Unternehmen selbst müssen investieren. "Wenn wir unser Ziel erreichen möchten, nämlich drei Prozent des BIP in Forschung und Entwicklung zu investieren, dann brauchen wir mehr Investitionen des privaten Sektors", mahnte der EU-Kommissar für Forschung und Entwicklung, Janez Potocnik. "Genau deshalb sind die Ergebnisse dieser Umfrage so ermutigend. Wir müssen unsere Bemühungen auf europäischer wie auf nationaler Ebene aufrechterhalten und intensivieren, damit Europa ein interessanter Forschungsstandort für Unternehmen wird. Die Kommission wird im Herbst dieses Jahres weitere Ideen zu diesem Thema vorlegen", so der Kommissar weiter. Verständlicherweise investieren die meisten Unernehmen am liebsten im eigenen Land. Die größten F&E-Investoren sind nach wie vor die größten Volkswirtschaften - Deutschland, Frankreich und das UK. Das Ausbildungsniveau der Arbeitskräfte und Zugang zu den Märkten erwiesen sich dem Bericht zufolge als bedeutende Faktoren. Die Arbeitskosten dagegen spielten eine geringe Rolle. Bei den Unternehmen aus der EU gelten die USA als der attraktivste Forschungsstandort außerhalb der EU, gefolgt von Indien und China. Vielleicht noch wichtiger ist das folgende Ergebnis der Umfrage: "Die in den Antworten am häufigsten genannten Anreize zur Steigerung der F&E-Investitionen sind: Veränderungen in der Marktnachfrage für neue Produkte und Dienstleistungen, Veränderungen der technologischen Möglichkeiten und Veränderungen bei den Umsätzen und Gewinnen der Unternehmen. Am seltensten wurden Veränderungen in der Verfügbarkeit von Arbeitskräften und die Arbeitskosten als Anreize für steigende F&E-Investitionen genannt." Das zeigt, dass die Unternehmen pragmatisch sind und auf Markt- und ökonomische Bedürfnisse reagieren. Es zeigt allerdings auch, wie wichtig es ist, Lead-Märkte für technologische Innovationen zu entwickeln und weitere Forschung zu unterstützen, wie schon im Bericht der Sachverständigengruppe zu Innovation angemerkt wurde. Die Umfrage wurde in 449 Unternehmen in zehn Branchen durchgeführt: Automobil und Zubehör, Chemie, elektronische und elektrische Geräte, Maschinenbau, Nahrungsmittelproduktion und -verarbeitung, Gesundheitswesen, IT-Hardware, Pharmazie und Biotechnologie, Stahl und andere Metalle, Dienstleistungen.

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