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Ozonschicht regeneriert sich langsamer als erwartet

Die Ozonschicht regeneriert sich, doch die Schließung der Löcher wird laut der Weltorganisation für Meteorologie (World Meteorological Organisation - WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) länger dauern als bisher angenommen. Dies ist das Ergebnis einer Zu...

Die Ozonschicht regeneriert sich, doch die Schließung der Löcher wird laut der Weltorganisation für Meteorologie (World Meteorological Organisation - WMO) und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) länger dauern als bisher angenommen. Dies ist das Ergebnis einer Zusammenfassung eines Berichts, dessen Veröffentlichung für 2007 vorgesehen ist. Er untersucht die Auswirkungen des Montreal-Protokolls von 1987, das die unterzeichnenden Nationen zur allmählichen Abschaffung ozonschichtschädigender Stoffe verpflichtete. Die Ozonschicht wirkt wie ein Filter gegen gesundheitsschädliche Ultraviolettstrahlung. Ihr Abbau wurde für die Zunahme des Risikos, an Hautkrebs zu erkranken, die Schädigung von Pflanzen und den Rückgang von Meeresplankton verantwortlich gemacht. Zur Zerstörung der Ozonschicht führen die chemischen Reaktionen von Chlor und Brom, die von künstlich erzeugten Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) freigesetzt werden. FCKW kommen in Spraydosen und Kühlvorrichtungen wie Kühlschränken und einigen Klimaanlagen vor. Der Bericht, an dem 250 international tätige Wissenschaftler beteiligt waren, kommt zu dem Schluss, dass sich die Ozonschicht über der Antarktis erst 2065 schließen wird, also 15 Jahre später als zunächst angenommen. Aufgrund der speziellen Bedingungen des antarktischen Vortex - ein Wirbelsturm aus extrem kalten und schnellen Winden - dauert der Abbau der ozonschichtschädigenden Gase länger. Auch die Ozonschicht über den mittleren Breiten der nördlichen und südlichen Hemisphäre wird sich den Wissenschaftlern zufolge erst 2049, also fünf Jahre später als von einer Studie aus dem Jahr 2002 angenommen, wieder aufbauen. Die jüngste Studie beruht auf Hochrechnungen des Gehalts bestimmter Arten von FCKW in der Atmosphäre. Diese Stoffe, die sich noch in Kühlschränken und anderen Geräten finden, müssen im Rahmen des Montreal-Protokolls noch verboten werden. Wissenschaftler gehen ferner davon aus, dass die künftige Produktion des weitaus ungefährlicheren FCKW-Ersatzstoffes HCFC-22 auch noch einen Beitrag zum Abbau der Ozonschicht leisten wird. "Die letzen Hochrechnungen zur Regenerierung der Ozonschicht fallen zwar enttäuschend aus, aber es gibt auch eine gute Nachricht: Der Gebrauch von ozonschichtschädigenden Stoffen ist deutlich zurückgegangen, seit zwischen 1992 und 1994 die höchste Konzentration in der Troposphäre und Ende der 90er Jahre die höchste Konzentration in der Stratosphäre gemessen wurde", so Michel Jarraud, Generalsekretär der Weltorganisation für Meteorologie. Der Rückgang im Abbau der Ozonschicht ist vor allem auf die frühzeitige Beseitigung von Gasen mit kürzerer Lebensdauer wie Methylchloroform und Methylbromid zurückzuführen. "Die verzögerte Regenerierung ist ein Warnsignal, dass wir die Ozonschicht nicht als selbstverständlich hinnehmen dürfen und unsere Anstrengungen aufrechterhalten und intensivieren müssen, um den Verbrauch schädlicher Substanzen allmählich zu reduzieren", sagte UNEP-Chef Achim Steiner. Der Bericht evaluiert einige Vorschläge, um die Regenerierung der Ozonschicht zu beschleunigen, und Gegebenheiten, die zu ihrer Verzögerung beitragen könnten. Es wird geschlussfolgert, dass sich die Regenerierung in den mittleren Breitengraden um 15 Jahre beschleunigen ließe (also eine Regenerierung bis 2034 möglich wäre), wenn es gelingen sollte, die Produktion von FCKW, Halon, HCFC, Methylbromid, Tetrachlorkohlenstoff und Methylchloroform bis Ende 2006 ganz einzustellen und diese Stoffe aus bestehenden Vorrichtungen zu entfernen. Dies ginge über die im Montreal-Protokoll vereinbarten Bemühungen hinaus. Die Unterzeichner einigten sich darauf, die gesamte FCKW-Nutzung und -Produktion, einschließlich HCFC, bis zum Jahr 2030 allmählich einzustellen.

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