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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Räuberische Insekten zur biologischen Schädlingsbekämpfung

Ein israelisches und ein niederländisches Unternehmen haben gemeinsam innovative Methoden zur Züchtung räuberischer Insekten entwickelt, die bei der Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft Chemikalien ersetzen könnten. Der Einsatz räuberischer Insekten, um Feldfrüchte von...

Ein israelisches und ein niederländisches Unternehmen haben gemeinsam innovative Methoden zur Züchtung räuberischer Insekten entwickelt, die bei der Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft Chemikalien ersetzen könnten. Der Einsatz räuberischer Insekten, um Feldfrüchte von Schädlingen zu befreien, hat zahlreiche Vorteile gegenüber Chemikalien, doch bislang war es schwierig und kostspielig, sie für kommerzielle Zwecke massenweise zu züchten. Eines der Probleme besteht darin, eine stetige Versorgung mit Nützlingen wie Orius und Macrolophus zu gewährleisten, weil sich die Ernährung dieser Tiere schwierig gestaltet und sie eine spezielle Umgebung für die Eiablage benötigen. Die neuen Materialien und Methoden, die im Rahmen des EUREKA-Projekts ALTREARMETHODS entwickelt wurden, erleichtern die Züchtung räuberischer Insekten und machen sie kostengünstiger. "Viele der Schädlinge, die die wichtigsten Agrarprodukte befallen, können auf diese Art effektiver und wirtschaftlicher bekämpft werden", erklärt Projektkoordinator Shimon Steinberg von Bio-Bee Sde Eliyahu, einem israelischen Unternehmen aus dem Bereich der biologischen Schädlingsbekämpfung. Das ebenfalls an dem Projekt beteiligte niederländische Unternehmen Koppert Biological Systems war zuständig für die Entwicklung der Maschinen, Methoden und Materialien, mithilfe derer künstliche Nahrung in Kapseln eingeschlossen wird. Mit dieser Einkapselungsmethode wurde auch künstliche Nährlösung in Drageeform gebracht. Die beiden Partner probierten verschiedene Arten von Nahrung aus und entschieden sich letztlich für Nahrung in Kapselform, die von den beiden wichtigsten räuberischen Insektenarten angenommen wurde: Orius laevigatus, eine räuberische Blumenwanze, die vornehmlich Thripsen vernichtet, und Macrolophus caliginosus, eine Raubwanze, die sich von der Weißen Fliege, Thripsen, Miniermotten und Milben ernährt. Die von den beiden Partnern entwickelten Gelsubstrate wurden von den Nützlingen als geeignete Trägersubstanz für die Eiablage angenommen. Das Gel verhindert sowohl Austrocknung als auch Fäulnis und ist wasserlöslich, sodass lose Insekteneier leicht herausgelöst und ihre Anzahl exakt bestimmt werden kann. Dadurch wird der Herstellungsprozess zuverlässiger und planbarer als dies beim Einsatz natürlicher Substrate der Fall wäre. Steinberg sieht in dieser biologischen Art der Schädlingsbekämpfung direktes Marktpotenzial, vor allem im Mittelmeerraum. Er rechnet des Weiteren damit, dass ALTREARMETHODS die Branche der biologischen Schädlingsbekämpfung entscheidend beeinflussen und zur Öffnung neuer Märkte in Europa und anderenorts führen wird. Die potenziellen jährlichen Absatzzahlen allein für diese beiden Nützlinge werden auf 6 Mio. EUR (Orius) bzw. 10 Mio. EUR (Macrolophus) geschätzt. Dies entspräche einer Absatzsteigerung von 2 bzw. 3 Mio. EUR.

Länder

Israel, Niederlande