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Inhalt archiviert am 2024-04-17

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Wird euroCRIS den EFR koordinieren?

"Ein Unternehmer in Deutschland sollte erkennen können, welche Forschungsprojekte in Europa hilfreich für ihn sein könnten, zum Beispiel eine hocheffiziente Wasserpumpe für ein spezifische Projekt, das er im Sinne hat", erklärte euroCRIS-VorsitzenderProfessor Keith Jeffery in ...

"Ein Unternehmer in Deutschland sollte erkennen können, welche Forschungsprojekte in Europa hilfreich für ihn sein könnten, zum Beispiel eine hocheffiziente Wasserpumpe für ein spezifische Projekt, das er im Sinne hat", erklärte euroCRIS-VorsitzenderProfessor Keith Jeffery in einem Gespräch mit CORDIS-Nachrichten im Anschluss an das euroCRIS-Seminar 2006 am 12. September in Brüssel. Dies mag zwar offensichtlich erscheinen, ist aber derzeit keine leichte Aufgabe. Hierauf zielt das euroCRIS-Projekt ab - Transparenz und Effizienz in der EU-Forschung. CRIS, ein Akronym für Current Research Information Systems (aktuelle Forschungsinformationssysteme), bezieht sich konkret auf von Forschungsorganisationen verwendete Systeme, das Ziel des Projekts ist jedoch Interoperabilität. Die Mitglieder stammen aus Organisationen und Unternehmen aus ganz Europa. "Am Ende läuft es auf Standards und Präsenz hinaus", erklärt Prof. Jeffery. "CERIF - das gemeinsame Datenformat für europäische Forschung (Common European Research Information Format) - besteht seit 2000, wird aber erst seit 2001 ausdrücklich empfohlen. euroCRIS fördert die Umsetzung dieser Empfehlungen." CERIF besteht im Wesentlichen aus einer Reihe von Leitlinien, die im Falle ihrer Anwendung in der Forschungslandschaft den Informations- und Wissenstransfer stark vereinfachen könnten. Heute können verschiedene Organisationen, Länder oder Gremien verschiedene IT-Systeme oder verschiedene Datenbanken auf unterschiedliche Art und Weise nutzen, wodurch sich der Informationstransfer alles andere als einfach gestaltet. In Europa ist die Sache aufgrund unterschiedlicher Sprachen, Alphabete und Bedeutungsnuancen noch komplizierter. Professor Jeffrey weist darauf hin, dass Griechenland ebenso wie das Beitrittsland Bulgarien ein nichtlateinisches Alphabet hat. Darüber hinaus müssen Sprachunterschiede überwunden werden. Zudem können Menschen in verschiedenen Ländern dieselben Wörter auf unterschiedliche Weise verwenden, wodurch Dinge verschleiert werden, die eigentlich klar sein müssten. euroCRIS zielt darauf ab, so viele Hemmnisse für die Transparenz wie möglich zu beseitigen und Europa so effizienter zu gestalten. In früheren Jahren hat euroCRIS den Europäischen Forschungsraum (EFR), freien Zugang - eine wichtige Voraussetzung für euroCRIS - und die GRID-Systeme genau geprüft. "Bei Forschungsprozessen werden Daten gesammelt. Dies kann auf subtile und unsichtbare Weise erfolgen und die Daten können durch die Verwendung von GRID-Technologien verbreitet werden", erklärt Prof. Jeffery. Dieses Jahr beschäftigte sich das Seminar jedoch mit Innovation. "Ein brandaktuelles Thema", bemerkt Prof. Jeffery. Die Ziele von Lissabon und der Entwurf für europäische Innovation sowie der Bericht der Aho-Expertengruppe beziehen sich explizit auf die Forschung, um die Innovation anzutreiben, was wiederum die Wirtschaft ankurbeln soll. "Die Leute sind sehr interessiert und begeistert. euroCRIS ist notwendig, damit die EU die Ziele von Lissabon erreicht. Ohne Forschungsziele werden wir diese Ziele nicht erreichen", sagt er. Die Annahme der euroCRIS-Leitlinien wäre ein großer Fortschritt, nicht nur für die europäischen Forscher, sondern auch für diejenigen, die diese Forschung nutzen wollen. Die Idee des Europäischen Forschungsraums (EFR) besteht darin, genau diese Arten von Interaktion zu fördern und somit als Katalysator für die Forschung und die Forscher zu dienen. Die CERIF-Leitlinien wären offensichtlich zur Bildung eines Rückgrats für den EFR geeignet. "Es wurde vorgeschlagen, dass euroCRIS die Behörde für Interoperabilität sein sollte", sagt Prof. Jeffery. "euroCRIS befindet sich in Gesprächen mit den Leitern der EU-Forschungsräte und Vertretern der ERA-NET-Projekte, die Fördermittel unter dem Sechsten Rahmenprogramm erhalten. Und wir machen gute Fortschritte", so Prof. Jeffery. "Ich denke, dies ist wahrscheinlich teilweise darauf zurückzuführen, dass es sonst wirklich niemanden gibt", sagt er. Aber da das Jahr 2010 unaufhaltsam näher rückt, könnte euroCRIS ein wichtiger Motor sein, der die Forschungsräder ins Rollen und die Ziele von Lissabon ein bisschen näher bringt.