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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Fälle von Lebensmittelvergiftungen: Projekt soll zu besserer Kontrolle beitragen

Ärztliche Mitarbeiter aus dem öffentlichen Gesundheitswesen werden sich bald ein genaueres Bild vom Ausmaß der Lebensmittelvergiftungen in Europa machen können, und zwar dank eines neuen europäischen Projekts, das zur Verbesserung der europaweiten Überwachung von Lebensmitteli...

Ärztliche Mitarbeiter aus dem öffentlichen Gesundheitswesen werden sich bald ein genaueres Bild vom Ausmaß der Lebensmittelvergiftungen in Europa machen können, und zwar dank eines neuen europäischen Projekts, das zur Verbesserung der europaweiten Überwachung von Lebensmittelinfektionen beitragen soll. Das Projekt ist Teil der Initiative "Med-Vet-Net", einem europäischen Exzellenznetzwerk, in dem Fachleute aus verschiedenen Bereichen zusammenkommen, um Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden, besser zu erforschen. Unter anderem werden hier auch Lebensmittelinfektionen untersucht. Zurzeit sind die Daten über gemeldete Fälle von Lebensmittelinfektionen sehr unzulänglich. Hinzu kommt, dass die Methoden der Datensammlung von Land zu Land verschieden sind. "Dadurch ist es schwierig, die durch die Krankheiten insgesamt verursachten Kosten und Belastungen zu ermitteln. Außerdem ist es praktisch unmöglich, die Situationen in den einzelnen Mitgliedstaaten miteinander zu vergleichen", erklärt Dr. Kåre Mølbak, Projektleiterin und Direktorin der Abteilung für Epidemiologie des Statens Serum Institut in Kopenhagen. Das neue Projekt konzentriert sich auf die zwei am weitesten verbreiteten Erreger von Lebensmittelinfektionen in Europa: Salmonellen und Campylobacter. Zusammen sind die Bakterienstämme jährlich für hunderttausende Fälle von Magen-Darm-Erkrankungen verantwortlich. Salmonellen treten hauptsächlich in Fleisch, Fleischprodukten und Eiern auf. Zu den Symptomen einer Salmonelleninfektion zählen Fieber, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Campylobacter wird ebenfalls zumeist in Fleisch-, aber auch in Fischprodukten, Käse und Gemüse nachgewiesen. Eine Infektion mit Campylobacter äußert sich in akutem Durchfall, Bauchschmerzen und -krämpfen. Die Projektpartner werden Blutproben, die bereits in medizinischen Einrichtungen gelagert sind, auf Bakterienstämme untersuchen. Hierbei werden die gleichen kostengünstigen Methoden angewandt, die sich schon bei der Untersuchung von Infektionen bei Tieren bewährt haben. Auf der Grundlage der Informationen zur Menge der Antikörper im Blut kann auf die Häufigkeit des Auftretens der Infektionen geschlossen werden. Diese wird von den Wissenschaftlern wiederum mit der Anzahl der offiziell gemeldeten Krankheitsfälle verglichen. "Indem wir die bestehenden europäischen Studien und die neuen Daten in vollem Umfang nutzen, wird es uns möglich sein, das Verhältnis zwischen den mit Erregern verunreinigten Lebensmitteln, den in der Bevölkerung auftretenden Krankheitsfällen und den Laborberichten zu ermitteln", so Dr. Mølbak. Die Forscher hoffen, dass sich letztendlich ein genaueres Bild vom Auftreten dieser Krankheiten ergibt, sodass ärztliche Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitswesens bessere Methoden zur Krankheitskontrolle anwenden können.