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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekt bringt alte Getreidesorte im 21. Jahrhundert zur Renaissance

Im Rahmen eines neuen, unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der EU geförderten Projektes wird untersucht, wie der Anbau von Foniohirse, einer der ältesten und nahrhaftesten Getreidesorten der Welt, gefördert werden kann. In Westafrika wird Fonio bereits seit rund 5 000 Ja...

Im Rahmen eines neuen, unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der EU geförderten Projektes wird untersucht, wie der Anbau von Foniohirse, einer der ältesten und nahrhaftesten Getreidesorten der Welt, gefördert werden kann. In Westafrika wird Fonio bereits seit rund 5 000 Jahren angebaut und zu dem Grundnahrungsmittel Djouka verarbeitet. Allerdings hat sich der Anbau schon immer schwierig gestaltet, da die Körner der Foniohirse äußerst klein sind - nur wenig größer als ein Sandkorn. Dadurch ist das Schälen der Foniokörner äußerst mühsam und arbeitsaufwändig. Das Ziel des FONIO-Projekts besteht darin, Methoden zu entwickeln, um den Verwendung dieser alten Getreidesorte zu maximieren. Das Projekt erhält Fördermittel in Höhe von 900 000 EUR im Rahmen des Bereichs "internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit" (INCO) des RP6. An dem Projekt, das vom französischen Zentrum für internationale Zusammenarbeit in der Agrarforschung für Drittländer (CIRAD) geleitet wird, nehmen Forscher aus Belgien, Burkina Faso, Frankreich, Guinea, Mali, den Niederlanden und dem Senegal teil. Projektbeginn war der 1. Januar 2006. Im Hinblick auf ihren Nährgehalt ist Foniohirse mit weißem Reis vergleichbar, jedoch weist sie weitaus mehr Spurenelemente wie Magnesium, Zink und Mangan sowie Proteine auf. Dadurch ist dieses Getreide gerade in Gegenden, in denen proteinhaltige Nahrung wie beispielsweise Fleisch nur begrenzt verfügbar ist, von großer Bedeutung. Das CIRAD war bereits an der Entwicklung einer speziellen Schälmaschine für Fonio beteiligt. Die so genannte GMBF-Fonio-Schälmaschine wurde gemeinsam mit Fachleuten aus Guinea, Mali und Burkina Faso konzipiert. Durch den Einsatz dieser Maschine hat sich die zur Verarbeitung der Foniohirse benötigte Zeit beträchtlich verringert, sodass das Getreide an Beliebtheit gewonnen hat. Nachdem der Verarbeitungsprozess vereinfacht wurde, zielt das FONIO-Projekt nun darauf ab, die einzelnen Phasen der Produktionskette - vom Anbau des Getreides, über seine Verarbeitung bis hin zur Vermarktung - zu untersuchen. Zunächst werden die Forscher versuchen, bestehende Wissenslücken im Hinblick auf wissenschaftliche und technische Informationen zur Foniohirse und ihrer Verarbeitung zu schließen. Danach werden sich die Projektmitarbeiter mit dem Aspekt der Kommerzialisierung des Getreides befassen und versuchen, eine Wertsteigerung des Produkts zu erreichen. Dies soll durch eine Verbesserung der Qualität bzw. durch alternative Absatzmärkte, beispielsweise über den Export, erzielt werden. Dadurch könnte auch die Nachfrage nach Fonio auf dem lokalen Markt steigen. Projektkoordinator Jean-François Cruz vom CIRAD ist davon überzeugt, dass es für diese alte Getreidesorte in Europa einen Markt gibt. "Zunächst müssen wir die Qualitätskriterien für vorgekochte Foniohirse definieren und die Höhe der Nachfrage in Afrika und Europa ermitteln", so Cruz. Im Hinblick auf die Qualität gebe es immer noch ein großes Problem, das gelöst werden müsse, bevor qualitativ hochwertige Foniohirse in Supermärkten und auf Exportmärkten zum Kauf angeboten werden könne: In weißer (verarbeiteter) Foniohirse sei noch zuviel Sand enthalten, der bei der Verarbeitung eingesetzt werde.

Länder

Belgien, Burkina Faso, Frankreich, Guinea, Mali, Niederlande, Senegal

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