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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Frankreich wählt 13 fortschrittliche Forschungsnetzwerke aus

Im Rahmen eines Aufrufs zur Einreichung von Vorschlägen hat die Regierung Frankreichs insgesamt 13 fortschrittliche thematische Forschungsnetzwerke (RTRA) ausgewählt, für die zusammen 200 Mio. EUR Fördermittel vergeben werden. Die Schaffung von RTRA ist eine von mehreren kürzl...

Im Rahmen eines Aufrufs zur Einreichung von Vorschlägen hat die Regierung Frankreichs insgesamt 13 fortschrittliche thematische Forschungsnetzwerke (RTRA) ausgewählt, für die zusammen 200 Mio. EUR Fördermittel vergeben werden. Die Schaffung von RTRA ist eine von mehreren kürzlich ins Leben gerufenen strukturellen Maßnahmen der Regierung zur Konsolidierung des öffentlichen Forschungssektors des Landes und zur Sicherung der Führungsposition in der weltweiten Forschung. Die ausgewählten Netzwerke gehören zu sieben wissenschaftlichen Disziplinen: Mathematik; Datenverarbeitung; Physik; Chemie; Agrarwissenschaft; Biologie und Medizin; Sozial- und Geisteswissenschaften. Sie umfassen 670 Forscher aus 35 Labors in Universitäten und Forschungseinrichtungen, wobei die Mitglieder der einzelnen Netzwerke in Frankreich geografisch nicht weit voneinander entfernt sind. Die Fördermittel werden dafür verwendet, neue Infrastrukturen zu schaffen und diesen Organisationen zu helfen, gemeinsame Forschungsstrategien für Wissenschaft und Technologie (W&T) zu entwickeln. Das Ziel ist die Gründung international renommierter Exzellenzentren, die ausreichend Forscher hervorbringen und internationale Spitzenwissenschaftler anziehen sollen. Die RTRA gehören zum kürzlich von der Regierung aufgelegten "Forschungspakt" zur Modernisierung des französischen Forschungssystems. Laut der OECD war Frankreich 2005 weltweit der viertgrößte Investor in Forschung und Entwicklung (F&E). Das Land investierte 0,8 Prozent des BIP in öffentliche F&E. Diese Investition spiegelt sich jedoch nicht in der Leistungsbilanz wider: Nur vier französische Universitäten finden sich unter den besten 100 der Welt und aus Frankreich kommen nur fünf Prozent der weltweiten wissenschaftlichen Publikationen. Es gibt Meinungen, die dies auf die bürokratische und zersplitterte Struktur der öffentlichen Forschung Frankreichs zurückführen. Neben der Erhöhung der öffentlichen Investitionen in F&E um 1 Mrd. EUR pro Jahr in den nächsten drei Jahren hat der Pakt eine Reihe struktureller Reformen angestoßen, die laut der Regierung eine weitere strategische Zusammenarbeit zwischen Akteuren fördern und dafür sorgen werden, dass diese Ressourcen effektiv genutzt werden. Zu den Reformen zählen: - Gründung eines W&T-Rats, der den Präsidenten zur Forschungsstrategie berät; - eine Forschungsbewertungsagentur, die dafür sorgt, dass bessere Wissenschaftler mehr Fördermittel erhalten; - erhöhte Flexibilität in Forschungslaufbahnen mit einem Bonus für Erbringer von Spitzenleistungen und Möglichkeiten, zwischen Universität, öffentlichen Forschungsorganisationen und der Industrie zu wechseln; - Erhöhung der Doktorandenstipendien und ein neuer Vertrag, um die Anstellung von Doktoranden im privaten Sektor zu fördern; - Modernisierung der Rechnungslegungsbestimmungen, um Verwaltungshürden für Wissenschaftler zu reduzieren; - Förderung von Wettbewerbsclustern unter Beteiligung von öffentlichen Labors und dem privaten Sektor; - Anreize, um Universitäten und lokale öffentliche Forschungslabore zur Zusammenarbeit in Clustern der Hochschulbildung zu ermutigen.

Länder

Frankreich