Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Europäische Forscher bündeln Kräfte zur Vorhersage von Tsunamis

Der Tsunami im Indischen Ozean im Dezember 2004 hat allzu deutlich gemacht, welch verheerende Auswirkungen Riesenwellen haben können. Nach der Katastrophe wurden Forderungen nach einer schnellen Umsetzung eines Frühwarnsystems in der Region laut, um derartige katastrophale A...

Der Tsunami im Indischen Ozean im Dezember 2004 hat allzu deutlich gemacht, welch verheerende Auswirkungen Riesenwellen haben können. Nach der Katastrophe wurden Forderungen nach einer schnellen Umsetzung eines Frühwarnsystems in der Region laut, um derartige katastrophale Auswirkungen im Falle weiterer Tsunamis verhindern zu können. Auf einer EUROMARGINS-Veranstaltung in Italien kamen kürzlich europäische Meeresforscher zusammen, um über die Vorhersage von Tsunamis zu diskutieren. Tsunamis können durch Erdbeben, untermeerische Erdrutsche, die Verschiebung von Kontinentalplatten oder Felsstürze ausgelöst werden. Im Rahmen des Projekts EUROMARGINS, das zum Teil unter dem Sechsten Rahmenprogramm der EU finanziert wird, werden die physikalischen, chemischen und biologischen Prozesse untersucht, die an den Übergangszonen zwischen den Kontinenten und der Tiefsee stattfinden. Auf der Veranstaltung erläuterte Stefano Tinti von der kürzlich ins Leben gerufenen Initiative TRANSFER die Absichten seines Teams im Hinblick auf die Entwicklung eines Frühwarnsystems für das Mittelmeer, dem europäischen Tsunami-Hotspot. Erst im Jahr 2003 waren die Balearen von drei Meter hohen Monsterwellen betroffen, die 20 Boote zum Versinken brachten. Ausgelöst wurde dieser Tsunami von einem Erdbeben entlang der Nordküste Algeriens. "Wir möchten ein integriertes System entwickeln, das Erdbeben als Quelle zur Vorhersage von Tsunamis nutzt, wobei maximal 20 Minuten bis zum Alarmsignal vergehen dürfen", so Tinti. Dr. Carl Bonnevie Harbitz vom Norwegischen Geotechnischen Institut arbeitet zurzeit an Modellen zur Vorhersage von Tsunamis, die durch Felsstürze, Erdrutsche, Erdbeben oder Asteroideneinschläge ausgelöst werden. Zur Bestimmung der Tauglichkeit der Modelle wird geprüft, ob sie die Auswirkungen früherer Tsunami-Auslöser erfolgreich vorhersagen können. So konnte Dr. Harbitz die Modelle wesentlich zuverlässiger machen. "Unser Modell wurde außerdem für die Vorhersage und die Risikobewertung von Tsunamis genutzt, die durch Steinschlag, untermeerische Erdrutsche und Erdbeben an verschiedenen Orten weltweit ausgelöst wurden", so Dr. Harbitz.