Portugiesische Studie: Mangelnder Zugang zu Wissen ist Haupthindernis für Innovation
Etwa 40 Prozent der Unternehmen in Portugal sind Innovatoren. Dies geht aus der vierten Innovationserhebung der Gemeinschaft (Community Innovation Survey - CIS4) hervor. Diese Zahl könnte den Unternehmen zufolge erhöht werden, wenn ihnen mehr Informationen zu Technologie, Märkten und potenziellen Partnern zur Verfügung stünden. Die von der portugiesischen Beobachtungsstelle für Wissenschaft und Hochschulbildung (Observatório da Ciência e do Ensino Superior - OCES) unter der Leitung von Eurostat veröffentlichte Studie bietet einen Überblick über die Innovationstätigkeiten der Unternehmen für den Zeitraum 2002 bis 2004. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass während dieses Zeitraums 40 Prozent der Unternehmen in Portugal irgendeine Art von Innovationstätigkeit durchführten. Diese Ergebnisse ähneln denen des dritten CIS-Berichts (CIS3), demzufolge zwischen 1998 und 2000 46 Prozent der portugiesischen Unternehmen an irgendeiner Art von Innovationstätigkeit beteiligt waren. Zu dieser Zeit lag Portugal knapp über dem EU-Durchschnitt. Gemäß der jüngsten Erhebung gaben diese Unternehmen insgesamt 2,8 Mrd. EUR für ihre Innovationstätigkeiten aus, nur 2 Prozent ihres Gesamtumsatzes. Bei der CIS3 lag der EU-Durchschnitt bei 3 Prozent. Insgesamt 70 Prozent dieses Betrags flossen in den Erwerb von Maschinen, Geräten und Software, während 24 Prozent für Forschung und Entwicklung (F&E) aufgewendet wurden. Der Erhebung zufolge gab es den höchsten Anteil an Innovation bei den F&E-Dienstleistungen - 100 Prozent der Unternehmen in diesem Bereich sind hier aktiv. Es folgten Post und Telekommunikation (78 Prozent), Computer und damit verbundene Tätigkeiten (75 Prozent) sowie technische Prüfung und Analyse (74 Prozent). Was die geografische Verbreitung betrifft, so war der Großteil, etwa 44 bis 46 Prozent der Innovationsunternehmen, im Zentrum des Landes und um die Hauptstadt Lissabon herum tätig. Nur eines von 10 Unternehmen profitierte von öffentlicher Unterstützung für Innovation. Dies waren tendenziell hauptsächlich Unternehmen mit mindestens 250 Mitarbeitern (40 Prozent). Die Unternehmen im Industriesektor wurden gegenüber dem Dienstleistungssektor ebenfalls leicht bevorzugt. Auf die Frage, wo sie nützliche Informationen zu ihren Innovationsideen erhalten haben, gaben 29 Prozent der Unternehmen an, dass sie andere, im selben Sektor tätige Unternehmen als "äußerst wichtig" empfunden haben. Insgesamt 18 Prozent der Unternehmen hielten institutionelle Quellen wie die Regierung oder öffentliche Forschungsinstitute sowie Hochschulen für sehr hilfreich. Nur 8 Prozent erachteten Ressourcen innerhalb der Unternehmen selbst als wichtige Informationsquellen. Als Faktoren, die der Innovation im Wege stehen, führten die meisten Unternehmen einen klaren Mangel an Informationen zu Technologie und den ihnen zur Verfügung stehenden Märkten sowie einen Mangel an qualifiziertem Personal an. Die Unternehmen hoben außerdem Probleme bei der Suche nach Partnern für eine Zusammenarbeit hervor. Einzelheiten zu allen Länderberichten im Rahmen von CIS4 werden Ende November veröffentlicht.
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Portugal