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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Bericht: Höhere F&E-Investitionen sind notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der IKT-Industrie zu verbessern

Europa muss mehr in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren, um seine zukünftige wettbewerbsfähige Rolle im Sektor Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sicherzustellen. Das ist eine von mehreren Empfehlungen eines Berichts, den die Task Force zu IKT-Wettbewer...

Europa muss mehr in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren, um seine zukünftige wettbewerbsfähige Rolle im Sektor Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sicherzustellen. Das ist eine von mehreren Empfehlungen eines Berichts, den die Task Force zu IKT-Wettbewerbsfähigkeit und -Verbreitung der Europäischen Kommission veröffentlicht hat. Der IKT-Sektor, so der Bericht, ist mehr als jeder andere Industriezweig von F&E abhängig, und das Wesen der Industrie verlangt kurze Innovationszyklen, die auf neue Marktnachfragen reagieren. "Diese Intensität ist außerordentlich im Vergleich zu anderen wichtigen Industrien, wie etwa der Automobil- oder der Chemieindustrie. Die IKT ist auch der innovative Motor von Anwendungen in anderen Schlüsselbranchen. Sie wirkt sich daher horizontal auf die Gesellschaft und die Unternehmen insgesamt aus", heißt es in dem Bericht weiter. Trotz der Tatsache, dass mehr als 25 Prozent der gesamten Forschungsausgaben in der EU in die IKT fließen und die Hälfte der Produktivitätsgewinne der letzten zehn Jahre in dieser Branche realisiert wurden, warnt der Bericht, dass dies nicht ausreiche, um die zukünftige Entwicklung des Sektors sicherzustellen und die weltweite Wettbewerbsfähigkeit der EU zu verbessern. Insgesamt investiert Europa derzeit weniger als andere Großregionen in Innovation und F&E. Statistiken zufolge lag die F&E-Intensität in der EU im Jahr 2003 bei 1,93 Prozent des BIP und war damit bedeutend geringer als in den USA (2,59 Prozent) und in Japan (3,15 Prozent), aber höher als in China (1,31 Prozent). Investiert die EU weiterhin wie bisher, wird China allerdings bald aufholen, warnt der Bericht. Der Bericht weist darauf hin, dass angesichts der zentralen Rolle, die die IKT als Motor für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit spielt, der künftige Schwerpunkt auf "Investitionen in die Entwicklung der Zugangs- und Kern-Netzwerk-Infrastrukturen, Serviceplattformen und Serviceleistungen der nächsten Generation" für "berufliche, private und öffentliche Servicemärkte" liegen müsse. "Ihr Erfolg wird in großem Maße die künftige Wettbewerbsposition und den künftigen Sozialstaat in Europa bestimmen und den Erfolg der IKT-Industrie und der europäischen Industrie als Ganzes in einem globalen Wettbewerbsumfeld", behaupten die Autoren des Berichts. Zur Förderung der Investitionstätigkeit und zur Optimierung bestehender F&E empfiehlt der Bericht das Folgende: - Einführung von Steuererleichterungen für Innovation in F&E und Unterstützung von Technologieclustern als globale Wettbewerbspole; - Fokus auf und Unterstützung von effektiven F&E-Kooperationen, wie die Europäischen Technologieplattformen und die Gemeinsamen Technologieinitiativen, sowie Nutzung der unter dem Siebten Rahmenprogramm für die IKT zur Verfügung stehenden Mittel; - Fokus auf die innovativsten Märkte und Entwicklung einer europäischen öffentlichen Beschaffungspolitik zur Stimulierung der unternehmensseitigen F&E-Nachfrage; - Bereitstellung von Forschungsmitteln für Innovation in IKT-Diensten auf EU- und auf nationaler Ebene; - Schaffung einer akademischen Disziplin und eines Forschungsraums zur Verbesserung der Lehre in Bezug auf Serviceinnovation; - Förderung längerfristiger F&E-Beziehungen zwischen Unternehmen und Hochschulen; - Reform der EU-Subventionspolitik, das heißt, es soll eine einzelne Kategorie "industrielle F&E" geschaffen werden, die Subventionen von bis zu 50 Prozent erlaubt; - Einführung von Maßnahmen zur Sicherung gleicher Ausgangspositionen auf globaler Ebene für wichtige IKT-Sektoren, zum Beispiel der Halbleiterindustrie, mit dem Ziel, das IKT-Clusteringpotenzial zu stärken; - Schaffung eines risikokapitalfreundlichen Umfelds, das die Gründung und das Wachstum neuer Unternehmen fördert, oder die Einrichtung eines einzigen Risikokapitalfonds wie im Aho-Innovationsbericht vorgeschlagen. Der Bericht fordert auch einen Schwerpunkt auf Interoperabilität, die Stärkung des Binnenmarktes, die Senkung der Patentgebühren und die Entwicklung eines effektiven Systems für geistige Eigentumsrechte, das IKT-Investitionen fördert, sowie die Schließung der digitalen Wissenskluft unter den europäischen Arbeitnehmern. Die im Juni 2006 eingesetzte Task Force ist nur eine der Maßnahmen der Kommission unter der Initiative "Wachstum und Beschäftigung", die neue Möglichkeiten ermitteln sollen, wie ein günstigeres EU-Umfeld für Unternehmen geschaffen werden kann. Die Kommission sagte, sie werde 2007 den Empfehlungen der Task Force mit Vorschlägen für spezifische Maßnahmen folgen. Günter Verheugen, Vizepräsident der Kommission und zuständig für das Ressort Unternehmen und Industrie, kommentierte den Bericht: "Die Task Force hat ein deutliches Bild gezeichnet, wo der Schwerpunkt der Bemühungen liegen muss, um die Wettbewerbsfähigkeit des IKT-Sektors - der das Rückgrat von Innovation und Wachstum ist - zu steigern."

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