Astronomen präsentieren erste 3D-Karte dunkler Materie
Wissenschaftlern aus den USA, Frankreich, Deutschland und Japan ist es gelungen, die erste dreidimensionale Karte dunkler Materie im Universum zu erstellen. Es ist recht einfach für Astronomen, Planeten, Sterne und Galaxien am Nachthimmel zu sehen, da diese aus gewöhnlicher Materie bestehen. Sie machen jedoch nur ein Sechstel der Gesamtmasse des Universums aus. Der Rest besteht aus geheimnisvoller dunkler Materie, die Licht weder ausstrahlt noch reflektiert. Obwohl sie unsichtbar ist, ist dunkle Materie äußerst wichtig, und man geht davon aus, dass sie die Kraft ist, die das Universum zusammenhält. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) beschreibt die Kartierungsherausforderung wie folgt: "Für Astronomen war die Herausforderung der Kartierung des Universums ähnlich wie die Kartierung einer Stadt anhand von nächtlichen Luftaufnahmen, auf denen nur Straßenlampen zu sehen sind. Es werden ein paar interessante Bereiche gezeigt, aber der Großteil der Stadtstruktur liegt weiterhin im Dunkeln." Die Karte ist das Ergebnis der bisher größten Studie des Universums, die unter Verwendung des Hubble-Weltraumteleskops durchgeführt wurde. Hubble fotografierte 575 leicht überlappende Ansichten des Universums, was fast 1 000 Stunden dauerte. Das Ergebnis zeigt, dass sich normale Materie, größtenteils in der Form von Galaxien, entlang der dichtesten Konzentrationen dunkler Materie ansammelt. Es enthüllt ein loses Netzwerk von Filamenten, die sich in massiven Strukturen schneiden, wo sich Cluster von Galaxien befinden. Dies stimmt mit den herkömmlichen Theorien darüber überein, wie sich bei der Entstehung des Universums unter dem Zug der Schwerkraft Struktur bildete. "Es ist beruhigend, wie gut unsere Karte die Standardtheorien für die Strukturbildung bestätigt", sagte Richard Massey von der American Astronomical Society in Seattle.