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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Wissenschaftler identifizieren Risiko-Gene für Typ-2-Diabetes

Ein internationales Wissenschaftlerteam hat die für Typ-2-Diabetes verantwortlichen Gene identifiziert. Dies stellt einen Durchbruch dar und könnte zur Entwicklung eines Schnelltests dienen, mit dem sich Personen bestimmen lassen, die anfällig für eine der häufigsten Krankheit...

Ein internationales Wissenschaftlerteam hat die für Typ-2-Diabetes verantwortlichen Gene identifiziert. Dies stellt einen Durchbruch dar und könnte zur Entwicklung eines Schnelltests dienen, mit dem sich Personen bestimmen lassen, die anfällig für eine der häufigsten Krankheiten bei älteren Menschen sind. Im Rahmen der Forschung, die von britischen und kanadischen Wissenschaftlern durchgeführt wurde, konnten die Gene bestimmt werden, die das Risiko erhöhen, an Typ-2-Diabetes (auch als Altersdiabetes bezeichnet) zu erkranken. Es konnten fünf genetische Varianten identifiziert werden, die mit der Erkrankung in Verbindung zu stehen scheinen und nach Aussage der Wissenschaftler bis zu 70 Prozent des genetisch bedingten Hintergrunds von Typ-2-Diabetes erklären. Laut den in der Fachzeitschrift "Nature" veröffentlichten Ergebnissen weisen Personen, die an Altersdiabetes leiden, eine Veränderung in einem speziellen Zinktransporter mit der Bezeichnung SLC30A8 auf, der an der Regulierung der Insulinausschüttung beteiligt ist. Da Typ-2-Diabetes durch einen Insulinmangel hervorgerufen wird, gehen die Forscher davon aus, dass eine Behandlung mittels Korrektur des Transporters möglich ist. "Die beiden Hauptursachen zur Entwicklung von Typ-2-Diabetes sind Fettleibigkeit und Vererbung. Auf der Basis unserer Ergebnisse können wir einen genetischen Test entwickeln, der das persönliche Risiko für die Erkrankung an Diabetes voraussagt", so Professor Philippe Froguel vom Imperial College London, einer der Verfasser der Studie. "Erfährt ein Patient, dass bei ihm aufgrund seiner genetischen Veranlagung ein erhöhtes Risiko besteht, an Typ-2-Diabetes zu erkranken, ist er wahrscheinlich viel motivierter, seinen Lebensstil wie z. B. die Ernährung zu verändern. Wir können unsere Erkenntnisse über die spezifischen genetischen Mutationen im Zusammenhang mit Typ-2-Diabetes auch dazu nutzen, bessere Behandlungsmethoden zu entwickeln", so Prof. Froguel weiter. Die Wissenschaftler kamen zu ihren Schlussfolgerungen, indem sie den genetischen Aufbau von 700 an Typ-2-Diabetes leidenden Personen verglichen und ihre genetische Vorbelastung analysierten. Als Kontrollgruppe dienten 700 gesunde Personen. Wird die Erkrankung nicht richtig behandelt, kann es im Erwachsenenalter zu schweren langfristigen Komplikationen kommen, wie z. B. Erblindung, Amputationen und Nierenversagen. Von den vielen Millionen Zuckerkranken leiden 90 Prozent an Typ-2-Diabetes, also der Variante, die sich oft erst in höherem Alter entwickelt und mit Fettleibigkeit in Zusammenhang gebracht wird. In der Regel sind Erwachsene betroffen, die Insulin nicht in ausreichenden Mengen produzieren. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird sich die Zahl der Typ-2-Diabetes-Patienten im Verlauf der nächsten zehn Jahre wahrscheinlich um die Hälfte erhöhen.

Länder

Kanada, Vereinigtes Königreich

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