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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Gold: nicht so 'edel' wie angenommen

Einem Forscherteam aus Deutschland, Frankreich und Schweden zufolge ist Gold nicht so widerstandsfähig gegen chemische Reaktionen, wie bisher angenommen. Dieses Fazit zog das Team, nachdem es das Metall einer Reihe von Tests bei hohem Druck in der Europäischen Synchrotron-St...

Einem Forscherteam aus Deutschland, Frankreich und Schweden zufolge ist Gold nicht so widerstandsfähig gegen chemische Reaktionen, wie bisher angenommen. Dieses Fazit zog das Team, nachdem es das Metall einer Reihe von Tests bei hohem Druck in der Europäischen Synchrotron-Strahlungsanlage (ESRF) in Grenoble, Frankreich, unterzogen hatte. Schon in prähistorischen Zeiten war Gold bekannt und wegen seines hohen Werts geschätzt. Die einzigartige Rolle, die dieses Metall in der Welt spielt, ist zum Teil darauf zurückzuführen, dass es das reaktionsunfähigste (edelste) Metall von allen ist. Obwohl Gold Verbindungen mit anderen Chemikalien eingehen kann, ist es außerordentlich oxidationsresistent, selbst bei hohen Temperaturen. Wegen seiner Fähigkeit hohen Drücken und Temperaturen zu widerstehen und wegen seiner hohen isothermalen Komprimierbarkeit wurde Gold häufig als Druckmarker bei Versuchen mit Druckwerten von über 100 GPa eingesetzt. Die Forscher haben jedoch jetzt herausgefunden, dass Gold reagiert, wenn es Drücken von über 240 GPa ausgesetzt ist. Zu dieser Feststellung kamen sie, nachdem sie eine Goldprobe in einer Diamant-Amboss-Zelle platziert und diese dann von außen elektronisch erhitzt hatten. Diese Versuchsanordnung ermöglichte den Forschern, Gold bei Drücken zu untersuchen, wie sie ähnlich im Erdkern vorherrschen. "Diese neuen experimentellen und theoretischen Ergebnisse führen uns vor Augen, dass es kein 'absolutes', unveränderliches Metall gibt und dass das edelste Metall, Gold, keine Ausnahme von dieser Regel darstellt", erklärt Leonid Dubrovinsky, der leitende Forscher dieses Versuchs. Die Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass ihre Entdeckung dazu beitragen wird, Standards für Hochdruck-Experimente zu setzen.