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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-finanziertes ALARM-Projekt zur Risikoabschätzung für die Biodiversität erreicht globale Dimensionen

Das größte europäische Forschungsprojekt auf dem Gebiet der terrestrischen Biodiversität wächst weiter und begrüßt zwölf neue Partnerorganisationen, die sich an den Untersuchungen zu den Ursachen des Artenrückgangs beteiligen. Forscher aus Bolivien, Guatemala, Mexiko, Chin...

Das größte europäische Forschungsprojekt auf dem Gebiet der terrestrischen Biodiversität wächst weiter und begrüßt zwölf neue Partnerorganisationen, die sich an den Untersuchungen zu den Ursachen des Artenrückgangs beteiligen. Forscher aus Bolivien, Guatemala, Mexiko, China, den Philippinen, Russland, Weißrussland, der Ukraine, Serbien und Südafrika gehören jetzt zum ALARM-Projekt, das mit 24 Millionen Euro von der EU gefördert wird. An der vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordinierten Forschung sind inzwischen 67 Institutionen und über 200 Wissenschaftler aus 35 Ländern weltweit beteiligt. Das Forschungsprojekt ALARM (Assessing LArge-scale environmental Risks for biodiversity with tested Methods) untersucht vier Bereiche, denen ein Anteil am Rückgang der biologischen Vielfalt zugeschrieben wird. Dies sind der Klimawandel, der Verlust an Bestäubern wie Bienen, Hummeln und Schmetterlingen, in der Umwelt vorhandene Schadstoffe, die Invasion gebietsfremder Tier- und Pflanzenarten sowie die kombinierten Wirkungen dieser Faktoren. Durch die Integration von innovativer Wissenschaft mit sozio-ökonomisch und politisch relevanten Szenarien entwickelt das Projekt Instrumente zur Risikobeurteilung, um daraus ergebnisorientierte politische Maßnahmen zur Linderung dieser Gefahren für die Biodiversität abzuleiten. Die vorläufigen Ergebnisse des fünfjährigen Projekts wurden als "Atlas der Auswirkungen des Klimawandels auf die europäische Biodiversität" online veröffentlicht und bieten wichtige Daten für die Planung von Schutzgebieten. Darin enthalten sind Vorhersagen für die Verbreitung von Amphibien und Reptilien in Europa unter verschiedenen Klimawandelszenarien im Jahr 2050. Laut Projektkoordinator Josef Settele sei dieser Atlas der Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität eines der wichtigsten Ergebnisse des ALARM-Projekts, dessen Zielsetzung es sei, ein einfach zu handhabendes Instrumentarium zur Abschätzung umfangreicher Umweltrisiken für die Biodiversität in Europa und andernorts zu liefern. Im Laufe des Jahres 2007 wird ALARM ebenfalls Vorhersagen zur aktuellen und zukünftigen Verbreitung europäischer Pflanzen veröffentlichen. Zum Ende des Projekts im Jahr 2009 sollen ähnliche Daten zu Vögeln und Säugetieren zur Verfügung stehen. "Dies ist die erste umfassende Sammlung von Vorhersagen zu den möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Verbreitung der Arten, die für jeden Teil der Erde öffentlich zugänglich gemacht wurde", sagte Miguel Araújo, Forschungsleiter und verantwortlich für den Atlas. Eine "europäische Datenbank über Bestäuber" mit mehr als 180 000 spezifischen Einträgen zur Pflanzenbestäubung wird ebenfalls bald folgen. Die Daten werden zur Abschätzung der Gefahren durch eine mögliche Abnahme bei den Bestäuberarten verwendet. Nach Ansicht von Dr. Araújo sind diese für die Lebensmittelproduktion bei mehr als 80 % aller landwirtschaftlichen Getreidearten entscheidend und deren Abnahme stellt somit eine ernste Bedrohung für die weltweite Ernährungssicherheit dar. Ein "Netz von Untersuchungsgebieten" wird in ganz Europa eingerichtet werden, um die strategische und ganzheitliche europaweite Erforschung der Umweltbedrohungen für die Biodiversität zu erleichtern.

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