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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Wissenschaftler entdecken Faktor, der das Gehirn vor Parkinson schützt

Ein internationales Forschungsteam hat einen Faktor entdeckt, der unsere Gehirnzellen am Leben erhält und uns somit vor neurodegenerativen Erkrankungen wie der Parkinsonschen Krankheit schützt. Dies lässt auf neue Behandlungsmethoden gegen diese den Körper schwächende Krankhei...

Ein internationales Forschungsteam hat einen Faktor entdeckt, der unsere Gehirnzellen am Leben erhält und uns somit vor neurodegenerativen Erkrankungen wie der Parkinsonschen Krankheit schützt. Dies lässt auf neue Behandlungsmethoden gegen diese den Körper schwächende Krankheit hoffen. Die zum Teil mit Fördermitteln der EU finanzierte Studie wurde in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "PLoS Biology" veröffentlicht. Menschen, die an der Parkinsonschen Krankheit leiden, zeigen eine Reihe von Symptomen. Dazu gehören Tremor (Zittern), Muskelsteifheit und Verlangsamung der Bewegungen. Den Patienten fallen auch alltägliche Dinge wie Anziehen, Gehen, Essen und Schreiben schwerer. Die Krankheit wird durch das Absterben von Gehirnzellen in einem Teil des Gehirns verursacht, der sich Substantia nigra nennt. Diese Zellen produzieren normalerweise den Botenstoff Dopamin. Das Absinken des Dopaminspiegels, das durch den Schwund dieser Zellen verursacht wird, ist der Auslöser für die Symptome der Parkinsonschen Krankheit. Die Suche nach dem Grund für das Zellsterben in der Substantia nigra stellt einen wichtigen Bestandteil der Forschung dar. Während unserer Entwicklung und im Laufe unseres Lebens erhalten so genannte Wachstumsfaktoren unsere Gehirnzellen am Leben. Es wird davon ausgegangen, dass ein Rückgang dieser Faktoren oder Probleme mit den Molekülen der Zellen, die diese Faktoren identifizieren, zur Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen beitragen. In Rahmen dieser Studie untersuchten die Forscher einen Wachstumsfaktor namens GDNF ("glial cell line-derived neurotrophic factor") und den zugehörigen Rezeptor Ret. Sie züchteten erfolgreich Mäuse, deren Ret-Rezeptoren in der Substantia nigra ausgeschaltet waren, sodass das GDNF-Molekül unfähig ist an die Zelle anzudocken. "So war es uns erstmals möglich, die Auswirkungen von fehlenden GDNF-Signalen auf die Entwicklung und langfristige Erhaltung des nigro-striatalen Systems zu untersuchen", erklärte der Leiter der Forschungsarbeiten Prof. Dr. Rüdiger Klein vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie. Die Wissenschaftler stellten fest, dass sich das nigro-striatale System auch ohne Ret normal entwickelte. Doch mit zunehmendem Alter der Mäuse wurden auch die Auswirkungen ihrer defekten Ret-Rezeptoren erkennbar: Die Nervenzellen der Substantia nigra starben früh ab, und je älter die Mäuse wurden, desto mehr Nervenzellen verloren sie. "Unsere Ergebnisse helfen uns zu verstehen, welche Faktoren die Nervenzellen zum Überleben brauchen", so Prof. Dr. Klein. Die Forscher hoffen, dass ihre Arbeit zur Entwicklung neuer Behandlungsmethoden wie der Stammzellentherapie beitragen wird, bei der die ausgefallenen Neuronen ersetzt werden.

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