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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Forscher verwenden Enzyme zur Herstellung von Universalblut

Ein Team dänischer, französischer, schwedischer und amerikanischer Forscher hat eigenen Angaben zufolge zwei Enzyme entdeckt, die in der Lage sind, die Blutgruppen A, B und AB in O, das für Transfusionen verwendete "Universal"-Blut, umzuwandeln. Ihre Methode, zu der Einzelheit...

Ein Team dänischer, französischer, schwedischer und amerikanischer Forscher hat eigenen Angaben zufolge zwei Enzyme entdeckt, die in der Lage sind, die Blutgruppen A, B und AB in O, das für Transfusionen verwendete "Universal"-Blut, umzuwandeln. Ihre Methode, zu der Einzelheiten in der Fachzeitschrift "Nature Biotechnology" veröffentlicht wurden, könnte die Antwort auf schwindende Blutvorräte in Krankenhäusern sein. Die ABO-Blutgruppen werden durch die Anwesenheit oder Abwesenheit von zwei Zuckerantigenen auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen definiert. Die Blutgruppe A hat einen Zucker mit der Bezeichnung Galaktosamin, die Gruppe B hat den Zucker Galaktose, die Gruppe AB hat Beide, während die Blutgruppe O weder A- noch B-Antigene besitzt. Aufgrund dieser Antigene kann die Vermischung verschiedener Blutgruppen Immunreaktionen hervorrufen, bei denen die Blutkörperchen mit potenziell tödlichem Ausgang in den Blutgefäßen zusammenklumpen. Bisher konnten Transfusionen roter Blutkörperchen der Blutgruppe A nur sicher bei Personen mit den Blutgruppen A und AB erfolgen und Transfusionen roter Blutkörperchen der Blutgruppe B bei Personen mit den Blutgruppen B und AB. Die roten Blutkörperchen der Blutgruppe O sind jedoch für Transfusionen bei Personen aller ABO-Blutgruppen geeignet, da sie kein A- und kein B-Antigen besitzen. Vor über 25 Jahren wurden Versuche durchgeführt, bei denen Enzyme zur Beseitigung des A- und B-Antigens zur Entwicklung universaler Blutkörperchen verwendet wurden. Die Forscher waren zwar bei der Umwandlung roter Blutkörperchen der Blutgruppe B in Blutkörperchen der Blutgruppe O erfolgreich, aber die Umwandlung von A-Blutkörperchen schlug fehl und der Prozess, für den Unmengen von Enzymen erforderlich waren, erwies sich als zu kostspielig. Nach dem Screening von etwa 2 500 Pilz- und Bakterienisolaten für besser geeignete Enzyme haben die Forscher eigenen Angaben zufolge jetzt eine neuartige Glykosidase entwickelt, die aus den Bakterien Elizabethkingia meningosepticum und Bacteroides fragilis gewonnen wurde. Die Glykosidase ist in der Lage, sowohl A- als auch B-Blutkörperchen für alle Empfänger von Blutspenden übertragbar zu machen. Die klinischen Versuche laufen und das Forscherteam ist zuversichtlich, nachweisen zu können, dass die mit Hilfe von Enzymen umgewandelten O-Blutkörperchen für Transfusionen sicher sind. Falls das Verfahren kostengünstig durchgeführt werden kann, könnte dieser Durchbruch zu einer deutlichen Erhöhung der Blutbankvorräte beitragen.

Länder

Dänemark, Frankreich, Schweden, Vereinigte Staaten

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