Skip to main content
Weiter zur Homepage der Europäischen Kommission (öffnet in neuem Fenster)
Deutsch Deutsch
CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Article Category

Inhalt archiviert am 2023-03-02

Article available in the following languages:

Forscher löschen traumatische Erinnerung aus Rattengehirnen

Wissenschaftlern ist es gelungen, Erinnerungen an traumatische Erlebnisse aus dem Gedächtnis zu löschen, ohne dass damit verbundene Erinnerungen davon betroffen waren. Die Arbeit, die in der Fachzeitschrift "Nature Neuroscience" online veröffentlicht wurde, wurde von der EU ...

Wissenschaftlern ist es gelungen, Erinnerungen an traumatische Erlebnisse aus dem Gedächtnis zu löschen, ohne dass damit verbundene Erinnerungen davon betroffen waren. Die Arbeit, die in der Fachzeitschrift "Nature Neuroscience" online veröffentlicht wurde, wurde von der EU unter dem Sechsten Rahmenprogramm ko-finanziert (RP6). Wenn Erinnerungen entstehen, sind sie zunächst störungsanfällig, sodass für eine gewisse Zeit Risse im Gedächtnis entstehen können, bevor sie in einer stabilen Umgebung langfristig gespeichert werden. Werden Ereignisse allerdings aus dem Langzeitgedächtnis in Erinnerung gerufen, werden sie wieder anfällig für Störungen und können aktualisiert werden, bevor sie wieder erneut im Langzeitgedächtnis stabilisiert werden. Ziel dieser jüngsten Forschung war es, herauszufinden, ob es möglich ist, diese Systematik zu nutzen, um Erinnerungen zu löschen. Die Forscher trainierten Ratten darauf, vor zwei unterschiedlichen Geräuschen Angst zu haben, indem sie ihnen einen elektrischen Stoß an ihren Pfoten versetzten, sobald die Geräusche erklangen. Am nächsten Tag spielten die Forscher, nachdem sie der Hälfte der Ratten einen Wirkstoff verabreicht hatten, der einen Erinnerungsverlust von Ereignissen verursacht, die ins Gedächtnis zurückgerufen wurden, diesen Ratten erneut eines der beiden Geräusche vor. Am darauffolgenden Tag spielten die Forscher wieder allen Ratten beide Geräusche vor. Sie stellten fest, dass die Tiere, denen der Wirkstoff nicht verabreicht worden war, immer noch vor beiden Geräuschen zurückschreckten. Die Ratten hingegen, die den Wirkstoff erhalten hatten, störten sich nicht mehr an dem Geräusch, das ihnen unter Wirkung des Stoffes vorgespielt worden war. Durch das Vorspielen eines Tones und die Anregung der Erinnerung an den elektrischen Schock, während der Wirkstoff sich im Körper befindet, wurde das traumatische Erlebnis aus dem Gedächtnis gelöscht. Die Erinnerung an den Schock, die durch den anderen Ton ausgelöst wurde, blieb allerdings bestehen. Weitere Studien belegten, dass die neuronale Aktivität in dem Teil des Gehirns, der für das Speichern von Emotionen zuständig ist, sich erhöht, sobald man sich an ein traumatisches Ereignis erinnert. Ratten, die unter dem Einfluss des Wirkstoffes standen, zeigten allerdings eine abnehmende neuronale Aktivität. Die Forscher hoffen, dass anhand ihrer Ergebnisse Behandlungen für post-traumatischen Stress entwickelt werden.