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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Forscher finden Gen, das bei Übergewicht eine Rolle spielt

Wissenschaftler haben ein Gen identifiziert, das mit Übergewicht in Zusammenhang steht. Bei Menschen, die eine bestimmte Variante des FTO-Gens zweimal in sich tragen, besteht im Vergleich zu anderen Menschen eine um 70 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, übergewichtig zu werden...

Wissenschaftler haben ein Gen identifiziert, das mit Übergewicht in Zusammenhang steht. Bei Menschen, die eine bestimmte Variante des FTO-Gens zweimal in sich tragen, besteht im Vergleich zu anderen Menschen eine um 70 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, übergewichtig zu werden. Die von der Fachzeitschrift "Science" online veröffentlichte Studie wurde von einer Reihe Agenturen und unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) finanziert. Vorherige Studien mit Zwillingen und adoptieren Kindern hatten ergeben, dass die Gene eine Rolle bei Übergewicht spielen, bisher konnten die Forscher jedoch noch nicht genau ausmachen, welche Gene daran beteiligt sind. Eine Studie der Peninsula Medical School in Exeter und der Universität Oxford zu den genetischen Ursachen von Diabetes erbrachten diese neuesten Erkenntnisse. Die meisten für Diabetes verantwortlichen Gene sind an der Insulinproduktion beteiligt. Die Forscher entdeckten jedoch, dass Menschen mit einer bestimmten Variante (oder Allel) des FTO-Gens ein höheres Diabetesrisiko haben, da sie einen höheren Body-Mass-Index (BMI) haben. An der ersten Studie nahmen 2 000 Patienten mit und 3 000 Personen ohne Diabetes teil. Weitere Tests mit 37 000 Proben von Menschen aus dem UK und Finnland bestätigten den Zusammenhang zwischen dem FTO-Gen und dem BMI. Bei Menschen mit einem Allel bestand gegenüber solchen ohne Allel ein um 30 Prozent erhöhtes Risiko für Übergewicht, während Personen mit zwei Allelen ein um 70 Prozent erhöhtes Risiko haben. Durchschnittlich sind Menschen mit zwei dieser Gene um drei Kilogramm schwerer als Personen ohne dieses Gen und die Wirkung des Gens konnte schon bei siebenjährigen Kindern festgestellt werden. Laut den Forschern trägt einer von sechs weißen Europäern beide Varianten des betreffenden Allels in sich. "Als Nation essen wir mehr, bewegen uns jedoch weniger, und daher steigt das Durchschnittsgewicht. Jedoch scheinen einige Menschen in der Bevölkerung mehr zuzunehmen als andere", sagte Professor Andrew Hattersley von der Peninsula Medical School. "Laut unseren Erkenntnissen könnte es eine Antwort auf die Frage 'Warum bin ich dicker, obwohl ich genau so viel esse und mich genau so viel bewege wie mein Nachbar?' geben. Übergewicht hat also eindeutig auch eine genetische Komponente." Laut weiteren Studien erhöht das Gen den BMI durch Vermehrung des Fettgewebes und nicht durch die Veränderung der Größe, Knochenmasse oder der Magermasse, die sich ebenfalls auf den BMI auswirken können. Jetzt müssen die Forscher noch herausfinden, wie die verschiedenen Varianten des FTO-Gens auf den BMI wirken. "Obwohl wir die Rolle, die das FTO-Gen beim Übergewicht spielt, noch besser verstehen müssen, sind unsere Erkenntnisse dennoch sehr spannend", sagte Professor Mark McCarthy der Universität Oxford. "Die Entdeckung dieses genetischen Zusammenhangs könnte uns bei der Frage, warum einige Menschen mehr zu Übergewicht neigen, weiterbringen, und zwar einschließlich aller damit verbundenen Auswirkungen wie einem erhöhten Risiko für Diabetes und Herzkrankheiten. Wir hoffen, mithilfe neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse neue Methoden zur Behandlung dieser Krankheit untersuchen zu können."

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