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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Die regenerative Medizin hat ein großes Potenzial in Deutschland, so eine Studie

Deutschland nimmt bei der regenerativen Medizin einen Platz an vorderster Front ein, muss aber noch mehr tun, um Hindernisse zu beseitigen und sicherzustellen, dass die Forschungsergebnisse ihren Weg auf den Markt finden. Dies geht aus einer neuen, vom deutschen Bundesminister...

Deutschland nimmt bei der regenerativen Medizin einen Platz an vorderster Front ein, muss aber noch mehr tun, um Hindernisse zu beseitigen und sicherzustellen, dass die Forschungsergebnisse ihren Weg auf den Markt finden. Dies geht aus einer neuen, vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung veröffentlichten Studie hervor. Regenerative Medizin ist ein aufkommender Bereich, der Biologie, Medizin und auch Technik mit einbezieht. Sie könnte gut dazu geeignet sein, die Behandlungsmethoden für die Patienten durch die Wiederherstellung, Pflege oder Verbesserung von Gewebe oder Organfunktionen zu revolutionieren. Der Bericht führt aus, dass Deutschland mit Investitionen in Höhe von insgesamt 230 Millionen Euro seit 1990 eine gute wissenschaftliche Grundlage geschaffen habe. Trotzdem würden einige der durchgeführten Forschungen nicht in Produkte oder Therapien umgesetzt werden, wodurch Potenzial verloren ginge. Die Autoren des von Capgemini erarbeiteten Berichts sehen die Gründe für die Probleme bei der Erstattungspraxis durch die Krankenkassen und den geltenden Zulassungsverfahren für medizinische Produkte sowie den Anforderungen an klinische Studien. Diese Rahmenbedingungen sind national und international sehr unterschiedlich und haben einen enormen Einfluss auf die Anwendung eines Produktes im Markt. Die Hemmnisse gehen üblicherweise hauptsächlich zulasten der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Die Untersuchung konzentriert sich auf medizinische Entwicklungen, bei denen in den nächsten fünf Jahren die Markt- oder Anwendungsreife zu erwarten sind. Dazu gehören: Hautersatzprodukte für chronische Wunden, Zelltherapien zur Reparatur der Leber und die Reparatur von gelenknahen Knochendefekten. Das Marktpotenzial in wenigen Jahren schätzt die Studie hierfür auf rund 150 Millionen Euro pro Jahr. Ein noch größerer Markt wird dem noch relativ jungen Forschungsgebiet der Indikationen von Myokardinfarkten und kongestivem Herzversagen prognostizieren. Der Einsatz von Ersatzzellen zur Reparatur geschädigter Herzareale sowie gezüchtete Herzklappen könnten einen Umsatz von einer Milliarde Euro in den nächsten Jahren bringen, schätzt der Bericht. Steigende Patentanmeldungen würden auf das kurzfristige Marktpotenzial dieses Forschungsbereichs hinweisen. Um die Entwicklung neuer medizinischer Verfahren zu beschleunigen, empfiehlt die Studie unter anderem, bereits in Förderbekanntmachungen die Marktorientierung stärker zu berücksichtigen. Studien zum Nachweis von Kosten-Nutzen-Effizienz sollten ebenfalls stärker gefördert werden. Außerdem sollten Experten aus der Forschung verstärkt mit Vertretern der Kostenträger in Netzwerken zusammenkommen. Abschließend merkt die Studie die Bedeutung der geplanten EU-Zulassung von Produkten der regenerativen Medizin und die Harmonisierung der Kriterien für eine Kostenerstattung an.

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