Erste GALILEO-Navigationsmitteilung übertragen
Der erste GALILEO-Satellit, GIOVE-A, hat seine erste vollständige Navigationsmitteilung erfolgreich übertragen. Sie enthielt Informationen, die Nutzer für die Berechnung ihrer Position benötigen. Die gesendete Mitteilung ist vergleichbar mit denjenigen, die vom GALILEO-System nach Erreichen der vollen Funktionsfähigkeit übertragen werden, und die erfolgreiche Übermittlung dieser ersten Mitteilung markiert der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) zufolge einen wichtigen Schritt bei der Validierung der Systemauslegung. Die Mitteilung setzt sich aus zwei Bestandteilen zusammen: einem Navigationssignal und einer Navigationsmitteilung. Das Navigationssignal liefert Informationen, die es dem Nutzer ermöglichen, die Entfernung von Satellit zu Empfangsgerät zu berechnen. Mithilfe der Navigationsmitteilung können die Zeit und die genaue Position des Satelliten bestimmt werden. Die Navigationsmitteilung wird vom GIOVE Processing Centre in den Niederlanden erzeugt. Ein weltweites Netz von Sensorstationen zeichnet das "Signal-in-Space" von GIOVE-A auf. Die Stationen senden die Informationen an das GIOVE Processing Centre, das anhand dieser Daten die Flugbahn und den bordseitigen Referenzzeitgeber des Satelliten berechnet. Das GIOVE Processing Centre veröffentlicht daraufhin eine Prognose der Umlaufbahn und Zeitgeberleistung für die nahe Zukunft. Diese Informationen bilden die Grundlage für die Navigationsmitteilung. Die Sensorstationen bilden zusammen mit dem Processing Center das GIOVE Mission Segment. Ziel der Testmitteilung war, eine durchgehende Verbindung vom Mission Segment zu den Empfangsgeräten der Nutzer nachzuweisen. In diesem ersten Probelauf wurde die Navigationsmitteilung von der Bodenstation in Surrey, Großbritannien, an GIOVE-A übertragen. GIOVE-A soll demnächst regelmäßig die Navigationsmitteilung senden, die jedes Mal aktualisiert wird, sobald der Satellit in Sichtweite der aussendenden Station in Surrey gelangt. Das GALILEO-System, das von der ESA und der Europäischen Kommission gemeinsam betrieben wird, soll im nächsten Jahrzehnt voll einsatzfähig sein.