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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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ESA manövriert Polarforscher durchs Eis

Ein Eisabbruch in der Lincolnsee drohte kürzlich nicht nur einer 2000 km langen Nordpolarmeer-Expedition ein jähes Ende zu setzen, sondern brachte auch die zwei belgischen Polarforscher, die ihre Expedition zu Ende führen wollten, in Lebensgefahr. Dank des Evisat-Satelliten ...

Ein Eisabbruch in der Lincolnsee drohte kürzlich nicht nur einer 2000 km langen Nordpolarmeer-Expedition ein jähes Ende zu setzen, sondern brachte auch die zwei belgischen Polarforscher, die ihre Expedition zu Ende führen wollten, in Lebensgefahr. Dank des Evisat-Satelliten der Europäischen Weltraumagentur (ESA) konnte die Gefahr jedoch abgewendet werden, sodass die beiden unerschrockenen Forscher ihren Weg nach Grönland nun fortsetzen. Dr. Leif Toudal Pedersen vom dänischen nationalen Raumfahrtzentrum an der Technischen Universtität von Dänemark analysiert routinemäßig Daten des allwettertauglichen ASAR-Sensors (Advanced Synthetic Aperture Radar) sowie optische Bilddaten des Spektrometers MERIS (Medium Resolution Imaging Spectrometer). Anhand dieser Analysen zieht er Rückschlüsse auf den Zustand der Eisdecke und liefert Informationen über Änderungen dieser Bedingungen. Dr. Pedersen konnte die Forscher anhand von Satellitenaufnahmen über eine neue Route an den Eisabbrüchen vorbeileiten. "Auf Satellitenradaraufnahmen hatte ich gesehen, dass sich die Arctic Arc Expedition direkt auf eine sehr schwierige und gefährliche Schneezone mit über weite Strecken dünner Eisdecke und offenen Wasserflächen zubewegte", erklärt Dr. Pedersen. "Glücklicherweise konnte ich anhand der täglichen Aufnahmen des ASAR-Sensors von Envisat die Veränderungen in der Eisdecke und die Bewegung der Abbrüche verfolgen [...]. Zusammen mit Daten des Spektrometers MERIS konnte ich dann die sicheren und die unsicheren Zonen im Meereis bestimmen." Die Forscher Alain Hubert und Dixie Dansercoer tragen mit ihrer Expedition zu den Vorbereitungen der CryoSat-2-Mission bei. Sie messen in regelmäßigen Abständen die Schneetiefe, und anhand dieser Daten beurteilen Wissenschaftler dann, wie gut sich der Zustand von Schneebedeckungen mithilfe der vorhandenen Klimamodelle bestimmen lässt. Das gemeinsam von der EU und der ESA durchgeführte Programm GMSE (Global Monitoring for Environment and Security) wird Wissenschaftlern noch bessere Informationsdienste zur Überwachung des Zustands der Eisbedeckungen an die Hand geben. GMES dient zur Umsetzung europäischer und einzelstaatlicher Politiken unter anderem in den Bereichen Landwirtschaft, Umweltschutz, Fischerei, Regionalentwicklung, Außenbeziehungen und Sicherheit.