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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Immunsystemgene von Moskito identifiziert

Forscher haben die Gene identifiziert, die für die Funktionsweise des Immunsystems des Moskitos Aedes aegypti, des Überträgers von Dengue-Fieber und Gelbfieber, verantwortlich sind. Mit diesen beiden Krankheiten infizieren sich alljährlich über 50 Millionen Menschen weltweit. ...

Forscher haben die Gene identifiziert, die für die Funktionsweise des Immunsystems des Moskitos Aedes aegypti, des Überträgers von Dengue-Fieber und Gelbfieber, verantwortlich sind. Mit diesen beiden Krankheiten infizieren sich alljährlich über 50 Millionen Menschen weltweit. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihr neu gewonnenes Wissen dazu dienen wird, das Immunsystem der Insekten so zu stärken, dass es die Viren wirksamer bekämpfen kann, damit Menschen nicht mehr von Moskitos mit Krankheiten infiziert werden. Die zum Teil mit Fördermitteln der EU finanzierte Studie wurde in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Science veröffentlicht. Anhand des kürzlich sequenzierten Genoms des A. aegypti konnten die Wissenschaftler 350 Gene identifizieren, die für die Immunabwehr der Moskitos verantwortlich sind. Wie die Forscher herausfanden, haben diese Gene sich deutlich schneller entwickelt als das restliche Genom. Ferner stellten die Forscher einen Vergleich zwischen den Immunsystemgenen des A. aegypti und denen der Anophelesfliege und der harmlosen Fruchtfliege Drosophila melanogaster an, und stellten fest, dass den beiden Moskitos einige Gene gemein waren, sie andererseits aber auch zahlreiche Unterschiede aufwiesen. Nach Ansicht der Wissenschaftler entwickelte sich das Immunsystem der Insekten so rasch aufgrund der zahlreichen unterschiedlichen Krankheitserreger, mit denen sie konfrontiert waren. "Wir haben in unserer Studie die genetische Landschaft erforscht, die aus den Teilen des jüngst sequenzierten Genoms des Moskitos besteht, die an der Immunabwehr beteiligt sind", so der leitende Verfasser des Berichts Dr. George Christophides vom Imperial College London. "Wir sind bemüht, diese Gene und ihr Zusammenspiel mit spezifischen Krankheitserregern so eingehend wie möglich zu erforschen, um so besser zu verstehen, welche Mechanismen greifen, wenn ein Pathogen im Körper eines Insekts überlebt bzw. von der Immunabwehr des Insekts abgetötet wird." In einem nächsten Schritt werden die Forscher ihr Verständnis von der Funktionsweise der kürzlich identifizierten Gene vertiefen, die am Immunsystem des A. aegypti beteiligt sind. Des Weiteren werden sie untersuchen, ob die genetischen Unterschiede zwischen der Anopheles- und der Aedesmücke eine Erklärung dafür liefern, weshalb ersterer Malaria und letzterer Dengue-Fieber und Gelbfieber überträgt. Die Studie fällt in eine Zeit, in der die Zahl der Infektionen sowohl von Dengue-Fieber als auch von Gelbfieber stetig steigt. Gelbfieber tritt in zahlreichen tropischen Gebieten Afrikas und der amerikanischen Kontinente auf. Wenngleich es eine wirksame Impfung gegen die beiden Krankheiten gibt, haben nach wie vor zahlreiche Menschen in betroffenen Gebieten keinen Impfschutz, sodass es nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation alljährlich zu rund 200 000 Infektionen kommt, von denen 30 000 zum Tode führen. Dengue-Fieber kommt auf der ganzen Welt in tropischen und subtropischen Regionen insbesondere in städtischen und halbstädtischen Gebieten vor. Jährlich infizieren sich schätzungsweise 50 Millionen Menschen mit dem Fieber. In manchen Fällen kann eine Komplikation namens Dengue haemorrhagic Fieber (DHF) auftreten. Wenngleich es keine Behandlungsmethode für Dengue-Fieber gibt, kann die Zahl der durch Dengue-Fieber verursachten Todesfälle dank Intensivmedizin deutlich gesenkt werden. Da Dengue-Fieber von vier verschiedenen Viren ausgelöst wird, gestaltet sich die Entwicklung eines Impfstoffes gegen die Krankheit schwierig. Das Projekt wurde von der EU im Rahmen des Exzellenznetzes BioMalPar gefördert.

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