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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekt entwickelt digitalen Detektiv zur Verfolgung von Kassenbetrügern

Da Betrug in der Gesundheitsfürsorge in Europa schätzungsweise erschütternde 30 Milliarden Euro pro Jahr kostet, entwickelt ein EU-finanziertes Projekt einen digitalen Detektiv zur Ermittlung dieser Betrugsfälle. Das im Januar 2006 gestartete iWebcare-Projekt ist ein 2,3 Mil...

Da Betrug in der Gesundheitsfürsorge in Europa schätzungsweise erschütternde 30 Milliarden Euro pro Jahr kostet, entwickelt ein EU-finanziertes Projekt einen digitalen Detektiv zur Ermittlung dieser Betrugsfälle. Das im Januar 2006 gestartete iWebcare-Projekt ist ein 2,3 Millionen Euro Unternehmen, das eine Antwort auf Kassenbetrug mithilfe von Informationstechnologie (IT) entwickeln soll. Der Betrugsbekämpfungsdienst (CFS - Counter Fraud Service) des Gesundheitssystems im Vereinigten Königreich geht von einem enormen Problem aus. Fast 3% der Ausgaben für die öffentliche Gesundheitsfürsorge im Königreich und 3% bis 10% der jährlichen Kosten - sowohl öffentlich als auch privat - in den USA sind auf betrügerische Aktivitäten zurückzuführen. Mit geschätzten Kosten für Kassenbetrug in Europa von 30 Milliarden Euro und wachsenden Gesundheitskosten aufgrund einer alternden Bevölkerung in Europa könnten die Betrugsraten auf US-amerikanische Werte ansteigen. Die Betrugsbekämpfung hat für Europa daher Priorität erhalten, zumal das verlorene Geld besser für Gesundheitsleistungen, die von tatsächlich Bedürftigen benötigt werden, ausgeben werden könnte. Dem Versuch im Vereinigten Königreich zufolge gingen die Verluste durch Betrug um 45% zurück, nachdem der CFS aufgebaut war. Das iWebcare-Projekt hofft, sogar noch größere Auswirkungen auf den Kassenbetrug in Europa zu haben. Während derzeitige Ermittlungsmethoden von den relativ uneffektiven Erfahrungen eines menschlichen Betrugsermittlers in Kombination mit einer computergestützten Datenauswertung abhängen, wird iWebcare eine Netzwerk-Plattform mit fortschrittlichen Werkzeugen der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) entwickeln, die in der Lage sein soll, 90% der Betrugsfälle zu ermitteln. Die Partner des Projekts arbeiten an einer Reihe von Elementen, um selbstlernende Software-Programme zur Datenauswertung oder Analyse von Vorgangsprotokollen in der Gesundheitsfürsorge zu entwickeln. Zu dieser Mammutaufgabe gehört die Erstellung von Metadaten - für Computer aussagekräftige Informationen -, um eine Vielfalt von Daten wie Namen, Adressen, Medikamente und Verfahren zu identifizieren. Die Forscher entwickeln spezielle Algorithmen, dies es dem System ermöglichen, aus vergangenen Erfahrungen zu lernen. Dies bezieht zunächst die Arbeit eines menschlichen Ermittlers mit ein, um dem Programm die Erkennung von Mustern beizubringen, die eine genauere Untersuchung verdienen. Mit der Zeit und fortschreitendem Lernprozess des Programms wird dieses bald selbst ein Experte in der Ermittlung von Mustern sein, die auf einen möglichen Betrug hinweisen. Das Projekt entwickelt zurzeit seinen ersten Prototyp, der unter Realbedingungen im Rahmen seines Einsatzes in zwei Mitgliedstaaten, dem Vereinigten Königreich und Griechenland, getestet werden wird. Dann werden Betrüger überall den langen Arm des digitalen Detektivs fürchten müssen.

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