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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Erde ist kleiner als angenommen, finden Forscher heraus

Neuen Forschungen zufolge, bei denen Wissenschaftler der Uni Bonn unseren Planeten neu vermessen haben, ist die Erde kleiner als bislang angenommen. Obwohl die Abweichung sehr gering ist, nur wenige Millimeter, ist sie doch wichtig für Wissenschaftler, die beispielsweise den...

Neuen Forschungen zufolge, bei denen Wissenschaftler der Uni Bonn unseren Planeten neu vermessen haben, ist die Erde kleiner als bislang angenommen. Obwohl die Abweichung sehr gering ist, nur wenige Millimeter, ist sie doch wichtig für Wissenschaftler, die beispielsweise den Anstieg des Meeresspiegels messen wollen. Die Messungen wurden mit einem Verfahren gemacht, das sich VLBI nennt - das steht für "Very Long Baseline Interferometry". Dabei nutzt man Radiowellen, die von sogenannten Quasaren, punktförmigen Quellen im All, ausgesandt werden. Die Wellen werden von einem Netz aus über 70 Radioteleskopen empfangen. Weil die Messstationen weit voneinander entfernt sind, empfangen sie die Radiosignale mit einem geringen zeitlichen Abstand. "Aus dieser Differenz können wir den Abstand zwischen den Radioteleskopen berechnen - und das mit einer Genauigkeit von zwei Millimetern pro 1.000 Kilometer", sagte Dr. Axel Nothnagel, Forschungsgruppenleiter am Institut für Geodäsie und Geoinformation der Uni Bonn. Anhand des Abstands der Stationen voneinander lässt sich die Größe der Erde oder auch die genaue Lage der Erdmitte bestimmen. Mit dem System können die Forscher nachweisen, dass sich Europa und Nordamerika voneinander entfernen: Der Abstand wächst jährlich um rund 18 Millimeter. "Wir haben die weltweiten VLBI-Messungen von 34 Partnern in 17 Ländern koordiniert und die Ergebnisse zusammengeführt", sagte Dr. Nothnagel. "Durch Kombination mit GPS-Verfahren und Satellitenlasermessungen konnten dadurch die Koordinaten von knapp 400 Punkten auf der Erdoberfläche mit beispielloser Genauigkeit berechnet werden." Diese Informationen sind die Grundlage für ein überarbeitetes Koordinatensystem unseres Planeten, mit dem es beispielsweise möglich wird, die Bahn sogenannter Altimeter-Satelliten auf wenige Millimeter präzise festzulegen. Altimeter-Satelliten messen ihre Flughöhe über der Erdoberfläche und können so einen Anstieg des Meeresspiegels registrieren. Wenn der Satellit von der Flugbahn abweicht, beispielsweise wenn er höher fliegt als er sollte, werden die Ergebnisse verfälscht. Die Studie ist im Journal of Geodesy erschienen.

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