EU-Bericht: Stromverbrauch in der EU steigt trotz Dynamik bei der Energieeffizienz weiterhin an
Trotz der Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und zur Drosselung der Kohlendioxidemissionen (CO2) in Europa hat eine Studie herausgefunden, dass diese Bemühungen durch die wachsende Wirtschaft und ihre steigende Stromnachfrage übertroffen werden. Der Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission zeigt, dass zwischen 1999 und 2004 Europas Stromverbrauch parallel zum BIP angestiegen ist und damit die Verbesserungen bei der Energieeffizienz, die in diesem Zeitraum erreicht worden waren, aufgehoben hat. Gestützt auf eine Studie zum Stromverbrauch in Gebäuden und über den Marktanteil der energieeffizienten Geräte aus dem Jahre 2006 stellte die Studie fest, dass der Energieverbrauch in allen Wirtschaftssektoren angestiegen ist. Er erreichte 15,6% im Tertiärsektor (Dienstleistungen), 9,5% im Industrie- und 10,8% im Haushaltssektor. Der gestiegene Energieverbrauch kann durch die weitverbreitete Nutzung traditioneller Haushaltsgeräte wie Geschirrspülmaschinen oder Klimaanlagen sowie durch den "gestiegenen Anteil an doppelten oder dreifachen Geräten, vor allem Fernsehgeräten und Kühlschränken/Tiefkühlern in den Haushalten und durch den Anstieg von Single-Haushalten, größeren Häusern und Wohnungen erklärt werden", heißt es in dem Bericht. Ein weiterer Faktor, der in diesem Bericht festgestellt wird, ist das immer stärker verbreitete Phänomen, in Haushaltsgeräten und Unterhaltungselektronik eine "Stand-by-Funktion" einzusetzen. Der Bericht hebt hervor, dass der Verbrauch in diesem Bereich leicht durch neue Technologie gesenkt werden könnte, die es den Herstellern ermöglicht, Ausrüstung mit sehr niedrigen Stand-by-Verlusten anzufertigen. Der Bericht der GFS stellt außerdem die Glühlampen als ein leicht lösbares Problem heraus. Da 95% des für die Lichterzeugung verbrauchten Stroms als Hitze verschwendet werden, könnte moderne Technologie zu einem effizienteren Gebrauch beitragen. Da sich bereits viele Regierungen rund um die Welt für den stufenweisen Abbau von Glühlampen ausgesprochen haben, bemerkt der GFS-Bericht, dass sich dies, insbesondere im Hinblick auf die sehr effizienten Technologien für Kompaktleuchtstofflampen (CFL) und weiße Leuchtdioden (LED), auch für Europa als ein sehr wirksamer Bereich zum Stromsparen erweisen kann.