Europäisches Projekt zur Entwicklung von Proteaseinhibitoren
Im Rahmen eines neuen EU-geförderten Projekts sollen Proteaseinhibitoren entwickelt werden, die die Proteaseaktivität regulieren und somit der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs vorbeugen. Bei Proteasen handelt es sich um Enzyme bzw. Proteine, die bei der Regulierung zahlreicher biologischer Prozesse, etwa im Rahmen der Blutgerinnung, der Verdauung, der Erneuerung der Extrazellularmatrix und anderer wesentlicher Funktionen für andere Proteine als Katalysatoren dienen. Das letztendliche Ziel des Projekts CAMP (Chemical Genomics by Activity Monitoring of Proteases) ist die Entwicklung von Arzneimitteln, mit denen die Proteaseaktivität reguliert werden kann, um der Entstehung von Entzündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Neurodegeneration und anderen Erkrankungen vorzubeugen. Das Team arbeitet an der Entwicklung von Substraten mit fluoreszierenden Molekülen. Diese sollen sich an die Protease heften, sodass die Wirkungsweise der Protease in Gewebekulturen und lebenden gesunden wie kranken Tieren verfolgt werden kann. So soll das Projektteam Informationen über die Struktur, die Aktivität und die Entwicklung von Proteasemolekülen und deren Inhibitoren (Moleküle, die ihre Wirkung beeinflussen) erhalten. Die Forscher hoffen, auf diese Weise ermitteln zu können, wo und an welchen Proteasen die Arzneimittel ansetzen sollen. Derzeit arbeiten die Forscher an der Entwicklung von Substraten mit fluoreszierenden Molekülen, die sich an die Protease anheften sollen. Das Projekt wird unter der Leitung der Autonomen Universität Barcelona von einem Konsortium aus Forschergruppen verschiedener Hochschulen, kleinen und mittleren Unternehmen und einem großen Pharmaunternehmen durchgeführt. CAMP gehört zu der Projektreihe STREP (spezifische gezielte Forschungsprojekte) und wird unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der EU gefördert. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren.