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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Hoffnung für HIV-Patienten durch EU-finanzierte Forschung

Wissenschaftler haben in einer von der EU finanzierten Forschung herausgefunden, dass die langfristige Behandlung von HIV-Patienten mit einer kombinatorischen Gabe antiretroviraler Medikamente (cART) die CD4-Immunizellen auf denselben Wert heben kann, wie er bei HIV-negativen ...

Wissenschaftler haben in einer von der EU finanzierten Forschung herausgefunden, dass die langfristige Behandlung von HIV-Patienten mit einer kombinatorischen Gabe antiretroviraler Medikamente (cART) die CD4-Immunizellen auf denselben Wert heben kann, wie er bei HIV-negativen Menschen zu finden ist. Die online in der angesehenen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichte Studie wurde im Rahmen des EuroSIDA-Projekts durchgeführt, das seit 1994 unter mehreren aufeinanderfolgenden Rahmenprogrammen gefördert wird. HIV-infizierte Menschen leiden unter dem Schwund von CD4-Immunzellen, wodurch ihr Immunsystem geschwächt und sie damit anfälliger für zahlreiche Infektionen werden. Eine Behandlung durch die kombinatorische Gabe antiretroviraler Medikamente soll die Replikation des HIV-Virus unter die Grenzen der Feststellbarkeit reduzieren. Je mehr die virale Replikation sinkt, umso größer wird die CD4-Zellzahl. Das Ziel dieser jüngsten Studie, die von Amanda Mocroft von der Royal Free and University College Medical School in London geleitet wurde, war die Überwachung der langfristigen Effekte von cART auf die CD4-Zellzahl bei Patienten, die eine maximale virologische Suppression erreicht hatten. Am Anfang der Studie betrug der Durchschnittswert der CD4-Zellzahl nur 200 Zellen pro Mikroliter. Der steilste Anstieg wurde im ersten Jahr erreicht, danach stieg der Zellenwert zwar an, allerdings langsamer. "Bei den meisten Patienten wurden weiterhin wesentliche Anstiege bei der CD4-Zellzahl festgestellt, sogar noch fünf Jahre nach dem Beginn der kombinatorischen Behandlung", schreiben die Forscher. "Mit unseren Ergebnissen haben wir gezeigt, dass die meisten HIV-Patienten, die ihre Viruslast auf unter 50 Viruskopien pro Milliliter halten konnten, weiterhin wesentliche Steigerungen bei der CD4-Zellzahl aufwiesen, selbst nachdem sie lange einer kombinatorischen Behandlung ausgesetzt waren." Am Ende der Studie näherten sich Patienten, die mit einer höheren CD4-Zellzahl gestartet waren (über 350 Zellen pro Mikroliter), den Werten bei HIV-negativen Personen an, d.h. ungefähr 800 Zellen pro Mikroliter. Um zu sehen, ob Patienten mit einer niedrigeren CD4-Zellzahl am Anfang der Therapie auch möglicherweise diese Werte erreichen können, sind längere Nachverfolgungszeiten erforderlich. "Die Steigerung der CD4-Zellenzahl soll zu einer entsprechenden Reduzierung des Risikos von opportunistischen Krankheiten oder der Sterblichkeit durch HIV führen, da die CD4-Zellzahl und nicht die Viruslast zu den stärksten Markern im klinischen Verlauf der Krankheit zählen", bemerken die Forscher. Jedoch betonen die Wissenschaftler auch, dass ihre Ergebnisse nur für Patienten gelten, die auf eine kombinatorische Behandlung optimal ansprechen. "Bis zu 30% der Patienten, die eine kombinatorische Behandlung beginnen, erreichen keine virale Suppression und die CD4-Zellzahl dieser Patienten wird nicht in demselben Maße steigen", warnen sie. "Viele cART-Behandlungen stehen in Verbindung mit sowohl langfristiger als auch kurzfristiger Toxizität, Behandlungsunterbrechungen kommen häufig vor und die Viruslast könnte nicht immer auf so niedrigen Werten gehalten werden."