EU-Projekt für bessere Schiffskonstruktionen
Im Rahmen des von der EU geförderten IMPROVE-Projekts werden drei Schiffskonstruktionen der nächsten Generation entwickelt, um die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Schiffbaus zu erhalten. Da der Wettbewerb aus dem Fernen Osten stärker wird, kann die einst dominierende europäische Schiffbauindustrie nur überleben, wenn sie auf ihrem technologischen Vorteil aufbaut und Schiffe mit einem Mehrwert anbietet. Durch die innovative Verwendung fortschrittlicher konzeptioneller Entwurfs- und Herstellungstechniken wird das Projekt Konzepte für kleine Serien und speziell ausgerichtete Produktionsumgebungen entwickeln, die in der Vorproduktionsphase des Baus eines Schiffes wichtige Faktoren wie Struktur, Produktion, Betrieb, Leistung und Sicherheit berücksichtigen. Betreiber verlangen Schiffe mit möglichst geringer Reparaturanfälligkeit im Laufe der vorgesehenen Lebensdauer und dies soll durch verbesserte Qualität und Leistung erreicht werden. Zu den Zielen von IMPROVE zählen eine Reduzierung der Herstellungskosten um acht bis 15 Prozent und der Fertigungsdurchlaufzeit um zehn bis 15 Prozent sowie eine fünf- bis zehnprozentige Verringerung der strukturellen Wartungskosten für Reeder. Anhand der konzeptionellen Entwurfsmethoden des Teams werden drei Arten wettbewerbsfähiger Schiffe der nächsten Generation entwickelt: LNG-Tanker für Flüssigerdgas (Liquefied Natural Gas - LNG), Chemikalientanker und Fährschiffe für Passagiere. "Die wichtigste Neuerung liegt in der konzeptionellen Entwurfsphase des Projekts. Dank der mathematischen Modelle, die wir im Rahmen von IMPROVE entwickeln, werden europäische Schiffbauer ihren Kunden optimierte generische Schiffsentwürfe anbieten können", so Professor Philippe Rigo, der Projektkoordinator von der Universität Lüttich, Belgien. "Da diese Modelle Konstruktionsmerkmale wie Kapazität, Produktionskosten, Wartungskosten, Verfügbarkeit, Sicherheit, Zuverlässigkeit und Robustheit der Schiffsstruktur bereits in der frühen Entwurfsphase berücksichtigen, werden Projektvorschläge zudem eine weitaus höhere Preisgenauigkeit haben", fügte er hinzu. Das Team hofft, dass die Ergebnisse des Projekts der europäischen Schiffbauindustrie helfen werden, einige der Marktanteile zurückzugewinnen, die sie an Korea und China, Wettbewerber mit niedrigeren Arbeitskosten, verloren hat. An dem unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der EU geförderten Projekt sind 17 Partner beteiligt, darunter drei Reeder, vier Universitäten, drei Werften, zwei Schiffskonstruktionsfirmen, zwei Ingenieurfirmen, zwei Softwareunternehmen, eine Klassifizierungsgesellschaft und ein internationaler Hochschulverband.