EU plant sicherere, sauberere und intelligentere Autos
Wie die Europäische Kommission bekannt gegeben hat, beabsichtigt sie, die Entwicklung sichererer, saubererer und intelligenterer Autos voranzutreiben. In den kommenden Monaten wird die Kommission Gespräche mit europäischen und asiatischen Automobilherstellern aufnehmen, deren Ziel der serienmäßige Einbau eines europaweiten bordeigenen automatischen Notrufsystems in allen Neufahrzeugen ab 2010 und die Förderung anderer Sicherheitstechniken und Umwelttechnologien ist. Zur Verbesserung der Sicherheit im Straßenverkehr hat die Kommission die Initiative "Intelligentes Fahrzeug" ins Leben gerufen, die Interessenvertretern Anreize bieten soll, Mittelklassewagen und Kleinwagen rascher mit Systemen zur elektronischen Stabilitätskontrolle auszustatten. Bei Systemen zur elektronischen Stabilitätskontrolle kommen Geschwindigkeitssensoren und Bremsvorrichtungen mit einer Bremse an jedem Rad zum Einsatz, damit das Auto bei hoher Geschwindigkeit oder auf nassen Straßen nicht ins Schleudern kommt. Nach Aussage der Kommission könnten alljährlich rund 4 000 Leben gerettet und 100 000 Zusammenstöße vermieden werden, wenn jedes Auto über eine elektronische Stabilitätskontrolle verfügte. "Technologie kann Leben retten, den Straßenverkehr verbessern und zum Umweltschutz beitragen", so Viviane Reding, EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien. "Wenn wir wirklich dazu beitragen wollen, die Zahl der tödlichen Unfälle auf europäischen Straßen zu verringern, dann müssen wir eine für alle 27 Mitgliedstaaten gültige Frist setzen, bis zu der alle Neuwagen serienmäßig über E-Call-Systeme und eine elektronische Stabilitätskontrolle verfügen müssen. Außerdem müssen wir administrative Hindernisse aus dem Weg räumen, die Innovationen zur Verbesserung der Sicherheit und Sauberkeit von Autos im Wege stehen", so die Kommissarin weiter. 2008 wird die Europäische Kommission einen Plan zur Markteinführung der effizientesten emissionsarmen Technologien vorlegen. "Wir setzen alle Hebel in Bewegung, um die Zahl der Verkehrsopfer bis 2010 zu halbieren: sicherere Fahrer, sicherere Infrastruktur und sicherere Fahrzeuge. Mit der Initiative für intelligentere Autos stellt die Kommission sicher, dass Spitzentechnologie sobald wie möglich den Weg in unsere Autos findet, wo sie Leben schützen und dazu beitragen kann, dass der Straßenverkehr die Umwelt weniger belastet", so Jacques Barrot, EU-Kommissar für Verkehr. Mit Blick auf einen intelligenteren Straßenverkehr fordert die Kommission alle betroffenen Interessenvertreter auf, eine standardmäßige Schnittstelle zu entwickeln, mit der sich mobile Navigationssysteme mit anderen im Auto eingebauten Systemen verbinden lassen. Ferner wird die Kommission eine Konsultation abhalten, in der erörtert werden soll, ob Bremsassistenzsysteme und Unfallvermeidungstechnik obligatorisch sein sollten. "Wir sollten Technologie und Wissen zu hundert Prozent in den Dienst der Gesellschaft stellen. Uns stehen Technologien zur Unterstützung von Autofahrern zur Verfügung, die dazu beitragen können, Tragödien zu verhindern. Daher habe ich vorgeschlagen, ESP in Neuwagen ab 2011 verpflichtend zu machen und ich warte jetzt auf die öffentliche Reaktion", so der Vizepräsident der Kommission, Günter Verheugen.