Wissenschaftler vereinen ihre Kräften für Europas Rechnergitterinfrastruktur
Rund 37 nationale Rechnergitterprojekte haben sich in der European Grid Initiative (EGI) zusammengeschlossen, um ein verteiltes Rechnernetz aufzubauen, mit dem Laboratorien über Tausende von Computern, die zu einer einzigen Rechnergitterinfrastruktur zusammengeführt werden, zusammenarbeiten können. Das Projekt vereinigt nationale Experten, um den Entwurf einer nachhaltigen europäischen Rechnergitterinfrastruktur zu erarbeiten. Die "EGI-Entwurfsstudie" dauert von September 2007 bis Dezember 2009. Sie stützt sich auf Nationale Rechnergitterinfrastrukturen (NGI) und zielt letztlich auf den Start des EGI. Ziel des EGI ist es, europäischen Wissenschaftlern die Möglichkeit zu geben, aus der Rechnergittertechnologie alles herauszuholen, was sie für ihre Forschungsprojekte benötigen. Grid-Netzwerke werden eingesetzt, um Rechneraufgaben mit riesigen Datenmengen zu bewerkstelligen, die in kleinere Portionen aufgeteilt werden. Während nationale Gitterinitiativen den Wissenschaftlern lokale Konnektivität und Rechnerressourcen bieten, wird EGI mithilfe der Verbindung Tausender Computer in Universitäten und Forschungslabors eine europaweite wissenschaftliche Zusammenarbeit ermöglichen. Die neue EU-Initiative, mit der der Zugang zu Rechnerressourcen auf weit-verteilten Computern genauso einfach wird, wie der Zugang zum eigenen Desktop, soll laut den Erwartungen der Beteiligten einen zentralen Einfluss auf die Arbeitsweise der Forscher haben. Beispielsweise mussten die Forscher ihre Forschung über mögliche neue Wirkstoffe beschleunigen, um dem jüngsten Ausbruch der Vogelgrippe zu begegnen. Die bestehenden elektronischen Infrastrukturen ermöglichten einer internationalen Forschergruppe, eine riesige Menge von Wirkstoffen in kürzester Zeit zu testen. Mit diesem neuen Supercomputer könnte dieser zeitliche Rahmen noch weiter gesenkt werden.