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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekt verbessert die Therapieprognose für HIV-Behandlungen

Forscher aus Europa und Israel arbeiten im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts an der Entwicklung eines klinischen Managementsystems für den Einsatz von Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen für HIV-Patienten. Das Projekt EuResist, das unter dem Sechsten Rahmenprogramm (R...

Forscher aus Europa und Israel arbeiten im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts an der Entwicklung eines klinischen Managementsystems für den Einsatz von Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen für HIV-Patienten. Das Projekt EuResist, das unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) gefördert wird, soll Ärzten die Instrumente an die Hand geben, die sie zur Prognose der Reaktion auf eine antiretrovirale Behandlung bei HIV-Patienten benötigen. Eine HIV-Infektion ist heutzutage kein Todesurteil mehr: die Anzahl der bewährten Behandlungsmethoden steigt von Jahr zu Jahr. Aber Experten zufolge wird das Virus gegen immer mehr Wirkstoffe resistent und entwickelt neue Stämme. Um die Wirksamkeit der Medikamente gegen HIV zu gewährleisten, muss eine Kombination oder ein "Cocktail" von Wirkstoffen eingesetzt werden, um der der individuellen Entwicklung des Virus zu entsprechen und weil sich die Resistenzen gegen Wirkstoffe verändern. "Die Überwachung der Behandlungshistorie und die Entwicklung des Virus selbst sind für eine erfolgreiche Patientenpflege entscheidend", sagt Boaz Carmeli, Manager für Gesundheitsfürsorge und Biowissenschaften am IBM-Forschungslabor in Haifa, einer der Projektpartner. "Wenn Ärzte auf Erkenntnisse aus einer riesigen Datensammlung zurückgreifen können, können sie den Patienten, den Virus, die Virusmutationen und den aktuellen Stand der Krankheit leichter berücksichtigen." Das Projekt wird einen innovativen Ansatz benutzen, um die Wirksamkeit eines antiretroviralen Wirkstoffs zu prognostizieren, wobei es mehrere Prognosewerkzeuge entwickeln wird, zu denen auch evolutionäre Modelle, Data-Mining und fallgestützte Schlussfolgerung gehören. Schließlich werden Ärzte für die Behandlung ihrer Patienten die besten Wirkstoffe und Cocktails auswählen können. Das Konsortium wird die biomedizinische Technologie zur Informationsintegration von EuResist einsetzen, um Daten aus drei führenden HIV-Datenbanken in Europa zu sammeln: ARCA in Italien, AREVIR in Deutschland sowie die Datenbank des Karolinska Infectious Diseases and Clinical Virology Department in Schweden. Zu den Daten gehören Behandlungshistorien, Informationen über Behandlungsreaktionen und die Sequenz des relevanten Teils des HIV-Genoms (Genotyp). Der sich daraus ergebende integrierte Datensatz von EuResist soll der weltweit größte werden. "Wenn man sich die Blutwerte des Patienten, den Virusstatus, die Familienhistorie, Rasse und so weiter anschaut, und diese dann mit den Informationen zu Tausenden Menschen vergleicht, die in den vergangenen Jahren behandelt wurden, sieht man, was unternommen wurde, was gewirkt hat und was nicht", bemerkt Professor Maurizio Zazzi, wissenschaftlicher Koordinator von EuResist und Professor für Mikrobiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Siena. Auf der Grundlage dieser Daten kann EuResist abschätzen, wie das Virus auf den Cocktail reagieren wird. "Diese Methode bietet nicht nur eine große Kostenersparnis sondern bedeutet auch, dass die Chancen einer erfolgreichen Behandlung des Patienten nicht vom individuellen Wissen des Arztes abhängig sind", fügte Professor Zazzi hinzu. Interaktion über das Internet wird ein besonderer Vorteil von EuResist sein. Der Arzt wird in der Lage sein, die Patienteninformationen und den Zustand einzugeben, worauf er eine Kurzinformation über die Kenntnisse zu diesem spezifischen Viruszustand zusammen mit einer Prognose zur möglichen Reaktion auf die Behandlung erhält. Die EuResist-Datenbank hat derzeit Zugang zu Informationen von über 17.000 Patienten, und den Projektpartnern zufolge weisen die Projektergebnisse bisher die enorme Erfolgsrate von 75% auf.

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