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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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GFS-Projekt verbessert Mobilität für Blinde

Dank einer Initiative der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission und der Stadt Laveno-Mombello, können Blinde und teilweise sehbehinderte Menschen jetzt sicher auf einem Pfad entlang des Ufers des Lago Maggiore in Norditalien spazieren gehen. Der zwei...

Dank einer Initiative der Gemeinsamen Forschungsstelle (GFS) der Europäischen Kommission und der Stadt Laveno-Mombello, können Blinde und teilweise sehbehinderte Menschen jetzt sicher auf einem Pfad entlang des Ufers des Lago Maggiore in Norditalien spazieren gehen. Der zwei Kilometer lange Versuchspfad, der vom Bahnhof zur alten Keramikfabrik und durch den Fähranleger führt, bevor er sich am Seeufer entlang schlängelt, ist ein Produkt des Projekts SESAMONET (Secure and Safe Mobility Network). Am Pfad entlang sind in Abständen von 60 Zentimetern RFID-Transponder (Funkfrequenzkennzeichnung) in der Erde eingebettet. Der Benutzer des Pfades ist mit einem speziellen Gehstock mit Antenne ausgerüstet, die die Signale der RFID-Transponder empfangen kann. Der Transponder sendet über die Antenne ein Signal zu einem Smartphone, das eine Datenbank mit Informationen zum Standort enthält. So erhält der Benutzer des Pfades Weginformationen über ein Bluetooth-Headset. Einige Transponder übermitteln Nachrichten mit Beschreibungen der Umgebung, während andere einfach ein akustisches Signal abgeben, um den Benutzer zu informieren, dass er oder sie auf dem richtigen Weg ist. Da die RFID-Markierungen keine Stromversorgung benötigen, können sie in verschiedenen Bereichen innen und außen angebracht werden, beispielsweise in Parks, Fußgängerzonen, Stadtzentren und Gebäuden. Ein weiterer Vorteil des Systems ist, dass es programmiert werden kann, um die täglichen Veränderungen wie Hindernisse durch Bauarbeiten zu erfassen. Der GFS zufolge ist es benutzer- und wartungsfreundlich. Außerdem sind die RFID-Marken billig, da sie aus der elektronischen Kennzeichnung von Zuchtvieh wiederverwertet werden können, wo sie für Sicherheit in der Lebensmittelkette sorgen. Die Gesamtkosten des Pfades hängen von seiner Größe und von der Komplexität der zu markierenden Umgebung sowie von der Entwicklung und der Pflege der Datenbank ab. Das Projekt befindet sich noch in seiner Anfangsphase. Eventuell wird der Pfad Verknüpfungen zu Läden und öffentlichen Einrichtungen erhalten und so den sehbehinderten Menschen dabei helfen, die Dienstleistungen der benachbarten Einrichtungen voll zu nutzen. Der Weltgesundheitsorganisation zufolge leiden weltweit über 160 Millionen Menschen unter Sehbehinderungen, 37 Millionen davon sind blind. Der Großteil dieser Menschen ist über 50 Jahre alt, und so ist das Thema besonders für die Teile der Welt mit einer alternden Bevölkerung von Bedeutung, beispielsweise für Europa.

Länder

Italien