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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Spanische SVAIS-Expedition untersucht Arktischen Ozean

Im Rahmen einer kürzlich durchgeführten Expedition der Universität Barcelona (UB) begaben sich Forscher zum Arktischen Ozean, um den natürlichen Klimawandel und die Entwicklung des Kontinentalrands der Arktis zu untersuchen. Die SVAIS-Expedition verbrachte den borealen Sommer ...

Im Rahmen einer kürzlich durchgeführten Expedition der Universität Barcelona (UB) begaben sich Forscher zum Arktischen Ozean, um den natürlichen Klimawandel und die Entwicklung des Kontinentalrands der Arktis zu untersuchen. Die SVAIS-Expedition verbrachte den borealen Sommer von Ende Juli bis Mitte August nördlich des Nordpolarkreises, wo sie mehr als 8 600 Quadratkilometer Meeresboden kartierte und Proben von Meeressedimenten sammelte. "Die Arktis ist die uns am nächsten gelegene Polarregion. Sie reagiert sehr viel empfindlicher auf den Klimawandel als die Antarktis, mit Ausnahme der Antarktischen Halbinsel", so der Geologe Dr. Angelo Camerlenghi vom italienischen Nationalen Institut für Ozeanographie und Experimentelle Geophysik. Dr. Camerlenghi war der wissenschaftliche Direktor der SVAIS-Expedition. "Die Pole sind die Motoren der weltweiten Ozeanzirkulation; sie reflektieren die Sonnenstrahlung und tragen zur Senkung der globalen Temperaturen bei. Außerdem liefern die Polarregionen einzigartige Informationen zur Geschichte unseres Planeten und speichern Klimaaufzeichnungen, die Millionen von Jahren zurückreichen. Die Arktis ist ein empfindlicher Umweltsensor, an dem sich die Auswirkungen des Klimawandels ablesen lassen." Die Forscher wollten vor allem Einblicke in die Entwicklung der polaren Kontinentalränder in dieser Region der Arktis gewinnen und die Topographie des Meeresbodens in der Framstraße - ein Bereich, in dem das kältere Wasser des Arktischen Ozeans auf das wärmere Wasser des Atlantik trifft - untersuchen. "Wir wollen die Sedimente untersuchen, die von den großen Eisströmen transportiert wurden, die vor 20 000 Jahren während der letzten Eiszeit durch die Arktis flossen, um die Intensität und die Dauer der an den Polen entstandenen Klimaprozesse zu verstehen", so Professor Antoni Calafat von der UB. Zudem wurden im Rahmen der Expedition Multibeam-Bathymetrie und seismische Reflexion verwendet, um Informationen über die Struktur des Meeresbodens zu sammeln. Nur zehn Prozent des weltweiten Meeresbodens sind detailliert kartiert. Somit "gibt es noch viele Meeresregionen in der ganzen Welt, die kartiert werden müssen", so Miquel Canals, Leiter der Forschungsgruppe für Meeresgeowissenschaften an der UB. Das SVAIS-Projekt wurde vom spanischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft finanziert. Neben der Universität Barcelona waren einige weitere Einrichtungen an der Studie beteiligt, darunter das Institució Catalana de Recerca i Estudis Avançats (ICREA), das Institut d'Investigacions Químiques i Ambientals de Barcelona (IIQAB-CSIC), die Universität Salamanca, das italienische Nationale Institut für Ozeanographie und Experimentelle Geophysik (OGS) in Triest und die Universitäten Svalbard und Tromsø in Norwegen. Das Expeditionsteam an Bord des spanischen Marineforschungsschiffes BIO Hespérides bestand aus 21 Wissenschaftlern, vier Journalisten, zwei Schullehrern und fünf Technikern des Referats "Meerestechnologie" des Spanischen Nationalen Forschungsrats (CSIC).

Länder

Spanien