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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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LOKI unterstützt Meereswissenschaftler

Die Untersuchung von Kleinstlebewesen im Meer wird dank eines von deutschen Wissenschaftlern entwickelten neuen Geräts wesentlich einfacher. LOKI (Lightframe Onsight Keyspecies Investigation) ist ein optisches Gerät, mit dessen Hilfe bis zu 0,2 Millimeter kleine Organismen e...

Die Untersuchung von Kleinstlebewesen im Meer wird dank eines von deutschen Wissenschaftlern entwickelten neuen Geräts wesentlich einfacher. LOKI (Lightframe Onsight Keyspecies Investigation) ist ein optisches Gerät, mit dessen Hilfe bis zu 0,2 Millimeter kleine Organismen erkannt und gezählt werden können. Es wurde von Wissenschaftlern am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und der Firma iSiTEC GmbH mit Hilfe europäischer Fördermittel entwickelt. Die meisten Fischarten ernähren sich zumindest als Jungfische von im Wasser treibenden Kleinkrebsen. Dieses so genannte Zooplankton ist zwischen 0,2 und 50 Millimeter groß und ernährt sich von mikroskopisch kleinen Algen. Damit ist es ein Bindeglied zwischen der pflanzlichen Produktion und den Fischbeständen im Meer. Wie es um das Plankton bestellt ist, hat demnach einen unmittelbaren Einfluss auf die Fischbestände und damit auf die Fischerei. Um den Zusammenhang zwischen verschiedenen Umweltfaktoren und der Produktion im Meer zu verstehen, benötigt man eine genaue Kenntnis der Planktonverteilung. Die Erforschung dieser winzigen Tiere war bislang jedoch sehr schwierig. Plankton wird üblicherweise mit speziellen Planktonnetzen gefangen. Die Proben werden dann im Labor ausgewertet, ein äußerst zeitaufwändiges Verfahren. Dank LOKI können die Wissenschaftler das Plankton direkt im Meer untersuchen. Das Gerät zeichnet mit Hilfe einer schnellen, hoch auflösenden Digitalkamera kontinuierlich die Artenvielfalt der Kleinkrebse im Meer auf. Gleichzeitig werden Daten zu Salzgehalt, Temperatur und Algenkonzentration des umgebenden Wassers aufgezeichnet. Eine spezielle Software unterstützt die Klassifizierung der Arten sowie die Verwaltung der Daten. LOKI kann als geschlepptes Gerät hinter einem Schiff betrieben werden und ist auch in leicht abgewandelter Form im Labor zur Auswertung von Proben geeignet. Erste Versuche in einem schwedischen Fjord und auf einer Arktisexpedition haben sich als erfolgreich erwiesen. "Somit ist es nun erstmalig möglich, die klein- und großräumige Verteilung von Zooplankton in Bezug auf ihre direkten Umweltparameter zu untersuchen", so Dr. Hans-Jürgen Hirche, Projektleiter am Alfred-Wegner-Institut. Die Geräte sollen vermarktet und für Forschungseinrichtungen oder Behörden angeboten werden.

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Deutschland