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Inhalt archiviert am 2024-04-17

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EU und Russland intensivieren Forschungszusammenarbeit

Schon seit Jahrzehnten arbeiten russische Forscher mit ihren Kollegen aus der EU zusammen. Im Jahr 2005 gaben der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik und sein russischer Amtskollege Andrei Furseko der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der EU und...

Schon seit Jahrzehnten arbeiten russische Forscher mit ihren Kollegen aus der EU zusammen. Im Jahr 2005 gaben der EU-Kommissar für Wissenschaft und Forschung Janez Potocnik und sein russischer Amtskollege Andrei Furseko der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der EU und Russland neue Impulse, als sie eine gemeinsame Forschungsvision der EU und Russland in Aussicht stellten. Für eine Zusammenarbeit ausgewählt wurde unter anderem der Bereich Landwirtschaft, Biotechnologie und Lebensmittel. Im Rahmen eines Besuchs in Brüssel zur Diskussion der künftigen Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission in diesem Bereich skizzierte Inna Bilenkina, Vizedirektorin der russischen Bundesagentur für Wissenschaft und Innovation, die Rolle ihrer Organisation bei der Förderung der russischen Forschungsaktivitäten. "Ab 2008 wird die wissenschaftliche Forschung über zwei umfangreichen Programme finanziert", erläuterte sie gegenüber CORDIS-Nachrichten. Eines der Programme unterstützt Forschung und Entwicklung in fünf prioritären Bereichen. Etwa 40 Prozent der Mittel werden in neue Werkstoffe und Nanotechnologien fließen und 25 Prozent in Biowissenschaften und Biotechnologie. Die restlichen Mittel werden zwischen den Themenbereichen Energie und Energieeffizienz, rationale Nutzung natürlicher Ressourcen und Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) aufgeteilt. Das zweite Programm wurde ausschließlich für die industrielle Entwicklung von Nanotechnologien und neuen Werkstoffen aufgelegt. Diese Prioritäten, so Bilenkina, entsprechen den Bereichen, in denen die russische Forschung enormes Potenzial hat, sowohl was die Infrastruktur als auch die qualifizierten Fachkräfte betrifft. Die internationale Zusammenarbeit ist einer der großen Schwerpunkte der Agentur. In Russland interessiert man sich sehr für das EU-Rahmenprogramm, und die Bundesagentur für Wissenschaft und Innovation veröffentlicht entsprechende Informationen auf ihrer Website. Über die Kooperation mit der EU hinaus arbeiten russische Wissenschaftler eng mit Forschern aus Staaten der früheren Sowjetunion, aber auch aus den USA, China und Indien, zusammen. "Wir stellen bedeutende Summen für die Umsetzung gemeinsamer Programme zur Verfügung", erklärte Bilenkina. "Allein in diesem Jahr hat unsere Agentur 80 Kooperationsprojekte mit Polen, Schweden, Dänemark und Italien gefördert." Die Mittel werden im Wettbewerb unter der Bedingung vergeben, dass der ausländische Partner aus seinen einheimischen Fördertöpfen dieselbe Summe erhält wie die, die die russische Agentur beiträgt. Die engere Zusammenarbeit im Bereich Landwirtschaft, Biotechnologie und Lebensmittel mache gute Fortschritte, freute sich Bilenkina. Die Beteiligten haben gemeinsame Interessensbereiche und Themen definiert, in denen eine Forschungszusammenarbeit sinnvoll sein könnte. Während eines Treffens, das vor kurzem in Russland stattgefunden hat, wurde eine weitere Intensivierung der Kooperation vereinbart. Der Erfolg der Zusammenarbeit zwischen der EU und Russland im Bereich Landwirtschaft, Biotechnologie und Lebensmittel ist laut Bilenkina zum großen Teil dem Engagement und dem Enthusiasmus von Christian Patermann zu verdanken, der bis vor kurzem Direktor des Forschungsbereichs Biotechnologien, Landwirtschaft und Nahrungsmittel bei der Europäischen Kommission war, sowie der nationalen Kontaktstelle Russlands. "Ein weiterer wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass Biotechnologie eine der Hauptprioritäten unserer eigenen Programme in Russland ist, und dass sich Russland in einer global stark wettbewerbsorientierten Situation befindet und einiges zu bieten hat in diesem Bereich", fügte Bilenkina hinzu. Bilenkina hat keine Zweifel, dass beide Seiten nur von der internationalen Forschungszusammenarbeit profitieren werden: "Wir gehen davon aus, dass wir bessere Ergebnisse erzielen, wenn wir unsere Ressourcen und Stärken poolen - und zwar zum Nutzen der beteiligten Parteien und der Weltgemeinschaft."

Länder

Russland

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