Europäische Organisationen gründen Allianz zum Erhalt wissenschaftlicher Vermögenswerte des Digitalzeitalters
Zwölf europäische wissensbasierte Organisationen haben ihre Kräfte mit dem Ziel gebündelt, eine europäische Infrastruktur einzurichten, um zur Erhaltung und Bereitstellung eines dauerhaften Zugangs zu digitalen wissenschaftlichen Informationen beizutragen. Die digitale Revolution hat die Analyse von Forschungsdaten sowie die einfache Speicherung und den Abruf aus schnell wachsenden Datensammlungen ermöglicht. Die Digitalisierung von Forschungsdaten hat die Sammlungen jedoch auch anfällig für Verluste gemacht, da sich der physische Zustand der Speichergeräte verschlechtert und sie schnell veralten, weil sich Datenformate ändern und neue Technologien auftauchen. Aus diesen Gründen haben sich die wichtigsten europäischen Akteure im Bereich Wissenschaft und wissenschaftliche Informationen zur "Alliance for Permanent Access to the Digital Records of Science" ("Allianz für dauerhaften Zugang zu den digitalen Aufzeichnungen der Wissenschaft") zusammengeschlossen. Diese kritische Masse von Beteiligten zielt auf die Entwicklung einer koordinierten europäischen Lösung für diese Probleme durch Schaffung einer realisierbaren und nachhaltigen europäischen Infrastruktur für den Zugang zu den Aufzeichnungen der Wissenschaft ab. Sie wird versuchen, verschiedenen Wissenschaftsgemeinschaften wie Teilchenphysik, Astronomie und Weltraumwissenschaft, Biowissenschaften, Erd- und Umweltwissenschaften sowie Sozialwissenschaften die Erstellung von Informationsarchiven als Teil dieser physischen und virtuellen Infrastruktur zu ermöglichen. Gleichzeitig wird die Allianz mit diesen Gemeinschaften zusammenarbeiten, um sich auf eine Reihe gemeinsamer Normen zu einigen, die ihre Archive interoperabel machen sollen. Die Archive sollten ebenfalls von einer Reihe gemeinsamer Ressourcen wie Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten (F&E) und einem Rahmen, der technische Instrumente bietet, profitieren. "Wie viele andere Sektoren in der Gesellschaft ist die Wissenschaft völlig abhängig von digitalen Informationen geworden, aber wegen der vielen ungelösten Herausforderungen in Bezug auf die langfristige Erhaltung und den langfristigen Zugang zu diesen Informationen ist mit dieser Abhängigkeit auch eine Reihe großer Risiken verbunden. Daher ist die Anstrengung der Allianz von entscheidender Bedeutung für die Erhaltung von wissenschaftlichem Wissen", kommentierte Professor Ian Halliday von der Europäischen Wissenschaftsstiftung (EWS), einem der Gründungsmitglieder der Allianz. Die Idee einer Allianz wurde erstmals im Anschluss an eine europäische Konferenz während des niederländischen Ratsvorsitzes im Jahr 2004 angesprochen. Auf dieser Konferenz wurde ein breiter Konsens dahingehend erzielt, dass die langfristige Speicherung von Daten, die Erhaltung ihrer Integrität und ihre Zugänglichkeit für künftige Generationen in der gemeinsamen Verantwortung der verschiedenen an den Verfahren Beteiligten liegen. Es wurde vereinbart, dass viele der damit verbundenen Herausforderungen auf europäischer Ebene angegangen werden sollten.