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EU-Projekt beschleunigt Eintritt ins Zeitalter des digitalen Kinos

Im Rahmen eines EU-Projekts arbeiten Forscher am erfolgreichen Übergang von der analogen zur digitalen Produktion von europäischen Kinofilmen. Da in den USA und in Europa der überwiegende Teil der bewegten Bilder gegenwärtig auf Filmrolle aufgenommen wird, forschen europäisc...

Im Rahmen eines EU-Projekts arbeiten Forscher am erfolgreichen Übergang von der analogen zur digitalen Produktion von europäischen Kinofilmen. Da in den USA und in Europa der überwiegende Teil der bewegten Bilder gegenwärtig auf Filmrolle aufgenommen wird, forschen europäische Wissenschaftler nun an Wegen und Möglichkeiten, die Produktion digitaler Filme unkomplizierter und kostengünstiger zu gestalten. Die Forscher sind überzeugt, dass das digitale Format im Kommen ist und die Welt des Films revolutionieren wird, sowohl für Produzenten als auch Zuschauer von Kino- und Fernsehfilmen. Den Zahlen zur weltweiten Filmproduktion ist zu entnehmen, dass der Marktanteil von digitalem Kino in den vergangenen drei Jahren von lediglich 0,3 % auf 3 % gestiegen ist. Experten gehen davon aus, dass diese Zahl exponentiell ansteigen und digitales Kino bis zum Jahr 2012 die Hälfte des Marktvolumens darstellen wird. "Bei der Umstellung von der Vinyl-Schallplatte auf CD war eine vergleichbare Entwicklung zu beobachten. Derzeit entwickelte Technologien werden eines Tages in Massenproduktion hergestellt werden", so Professor Benoît Michel, der das Projekt IP-Racine koordiniert. Ziel des Projekts IP-Racine ist die Entwicklung und Integration von Technologien und Arbeitsabläufen für den Massenmarkt, mit denen sich die Produktionskette in der digitalen Kinoindustrie vervollständigen und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Filmindustrie erhöhen lässt. Übergeordnetes Ziel ist es, das Kinoerlebnis für die Zuschauer zu verbessern und den Weg für den Einsatz digitaler Kinotechnologie in anderen Medien zu ebnen. "Wir möchten umfassend kompatible Technologien entwickeln, die bei jedem Schritt der Produktionskette zum Einsatz kommen können. Dabei achten wir auf kompatible Metadaten und streben eine deutliche Reduzierung der Kosten an", so Professor Michel. Dies wird IP-Racine durch Verbesserung der Standards, Entwicklung von Verfahrensregeln und Schaffung von Hardware- und Softwareprodukten erreichen. Das EU-finanzierte Projekt widmet sich einer Reihe von Bereichen wie der Datenverarbeitung, -speicherung und -weiterverarbeitung sowie der Kamera-, Projektions- und 3D-Technologie, die sich derzeit in der Entwicklungsphase befinden. Im Rahmen von IP-Racine wurden bestehende Technologien angepasst und teilweise auch weiterführende experimentelle Arbeiten durchgeführt, etwa im Audiobereich, wo Europa derzeit noch hinter den USA herhinkt. "IP-Racine wird mit dem Ziel durchgeführt, Interoperabilität zu gewährleisten und Kosten zu reduzieren. Als das Projekt anlief, existierten noch keine Normen, und wir waren die einzigen, die die Produktion von Kinofilmen allumfassend betrachteten, d. h. vom Dreh bis zur Vorführung in den Kinosälen", erklärt Professor Michel. Das Projekt hat eine Laufzeit von vier Jahren und endet im März 2008. Die im Rahmen dieses Projekts erzielten Innovationen werden zu verbesserten Kamerafunktionen sowie einer vereinfachten Funktionsweise und kostengünstigeren Herstellung von Filmprojektoren führen. Außerdem werden die Produktion virtueller Filme im Studio sowie die für die Postproduktion von Kinofilmen benötigte Hardware und Software vereinfacht und ihre Kosten reduziert sowie die Verarbeitung von Bildern, Graphiken und Audioprodukten verbessert werden. Die Ergebnisse des Projekts als Ganzes werden auf dem International Digital Film Forum (IDIFF) in Paris, Frankreich, vorgestellt werden.

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