Britische Einsparungen zur Astronomie schaden der Wirtschaft, behauptet Royal Astronomical Society
Die Royal Astronomical Society (RAS) des Vereinigten Königreichs hat ihre Betroffenheit über die Höhe der Einsparungen zur britischen astronomischen Forschung durch den Science and Technology Facilities Council (STFC) zum Ausdruck gebracht. Die Einsparungen belaufen sich insgesamt auf 80 Millionen Britische Pfund (112 Millionen Euro) über die nächsten drei Jahre. Das Vereinigte Königreich wird sich vom südlichen Gemini-Observatorium in Chile zurückziehen, ebenso wie vom astronomischen Observatorium auf La Palma, Spanien. Außerdem wird es keine weiteren Investitionen in bodenstationierte solar-terrestrische physikalische Anlagen und in Hochenergie-Gammastrahlen-Forschung geben. Das Astronomy Technology Centre in Edinburgh wird fast 50% seiner Fördermittel verlieren. Schließlich müssen sich einige Projekte, die bereits zur Förderung freigegeben waren, gegen neue Projektvorschläge für Hilfen durch Sicherheitsrücklagen vom STFC durchsetzen. Allerdings wird es ein unabhängiges Gutachten über den Zustand der Physik geben, kündigte John Denham, Staatssekretär am Ministerium für Innovation, Universitäten und Qualifikationen (DIUS, Department for Innovation, Universities and Skills), an. Die RAS hofft, die Bedeutung "eines dynamischen Programms für 'Blue Skies'-Forschung in Bereichen wie der Astrophysik" im Rahmen dieses Gutachtens illustrieren zu können. "Ich begrüße die Entscheidung von John Denham, die Finanzierung der physikalischen Forschung zu begutachten und die RAS wird sich gerne daran beteiligen. Allerdings muss dies auch unter Berücksichtigung der direkten Auswirkungen dieser Einsparungen auf die britischen physikalischen Institute geschehen", sagte RAS-Präsident Professor Michael Rowan-Robinson. "Die Regierung muss anerkennen, dass Astrophysik, Weltraumwissenschaft und Sonnensystemforschung durch Spin-offs und Wissenstransfer in einem zeitlichen Rahmen, der überraschend kurz sein kann, direkt zur britischen Wirtschaft beitragen." "Die Studenten und Doktoranden, die wir ausbilden, sind hoch qualifiziert und von der Industrie und dem Finanzsektor begehrt", fügte Professor Rowan-Robinson hinzu. "Astrophysik und Teilchenphysik sind wesentliche Anziehungskräfte für Studenten, einschließlich ausländischer Studenten. Astronomie und Weltraum spielen eine wichtige Rolle, um das Interesse an der Wissenschaft bei Schulkindern zu wecken." Der STFC ist eine unabhängige Behörde des DIUS und stellt Finanzmittel für Forscher an Universitäten durch Stipendien zur Verfügung. Dabei legt er einen Schwerpunkt auf Astronomie, Teilchenphysik, Weltraumwissenschaft und Kernphysik.
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Vereinigtes Königreich