Datenspeicher notwendig, um Ergebnisse des Internationalen Polarjahres zu bewahren
Der Direktor des Büros des Internationalen Polarjahres (IPY, International Polar Year), Dr. David Carlson, hat eine umfassende Einrichtung zur Datenspeicherung gefordert, um die Informationen, die im Laufe des IPY gesammelt wurden, zu verbreiten. Wenn eine solche Einrichtung nicht bis zum Ende des IPY im März 2009 installiert wird, würde die Initiative Gefahr laufen, ihren Zweck zu verlieren, sagte er. "Unsere Wissenschaft kommt aus ökologischen Gründen gerade richtig und wir betreiben die richtige Forschung zur richtigen Zeit", sagte er und nannte das IPY seit seinem Start im März 2007 einen "außergewöhnlichen internationalen Erfolg", da es das öffentliche Bewusstsein über die Bedeutung der Polarregionen erweitert hat. Allerdings sei noch nicht geklärt, wie die Datenkoordination und die Einrichtung eines umfassenden Archivsystems über März 2009 hinaus aussehen werden, fügte Dr Carlson hinzu. "Die nächste Herausforderung für uns ist es, die Daten so zugänglich zu machen, dass Alle auf diese Zugriff haben können", sagte er. "Wir sind uns einig, dass wir das tun sollten, aber die eigentliche Frage, wie wir das bewerkstelligen sollen, wie wir sie teilen und strukturieren sollen, ist zu diesem Zeitpunkt die wirkliche Herausforderung", machte Carlson deutlich. "Es handelt sich dabei nicht um ein technisches sondern um ein personelles Problem, da wir Mitarbeiter benötigen. Andernfalls können wird die Daten bis 2010 nicht bereitstellen." Das IPY ist eine weltweite Initiative mit der Beteiligung von 63 Ländern, die in diesem Rahmen bisher 272 Millionen Euro in die Polarforschung gesteckt haben. Dr. Carlson schätzt, dass sich der Gesamtbetrag der IPY-bezogenen Wissenschaftsförderung bis zum März 2009 auf 1,2 Milliarden Euro summieren könnte. Das laufende IPY ist das vierte in einer Reihe ähnlicher international finanzierter Studien dieser Art. Das erste IPY fand 1882 und 1883 statt. Dieses IPY ist ein Programm der Weltorganisation für Meteorologie (World Meteorological Oranization, WMO) und dem Internationalen Wissenschaftsrat (International Council for Science, ICSU) und wird von verschiedenen internationalen Organisationen unterstützt. Das Europäische Polarkonsortium (The European Polar Consortium, EPC), eine unter dem Sechsten Rahmenprogramm der Europäische Kommission finanzierte Koordinierungsmaßnahme, koordiniert den europäischen Beitrag zur Polarforschung. Es besteht aus 25 Regierungsministerien, nationalen Forschungsagenturen und Behörden für Polar-FTE (Forschung und technologische Entwicklung) aus 19 europäischen Ländern und aus dem Polarausschuss der Europäischen Wissenschaftsstiftung.