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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-Projekt entwickelt neuartiges Luftverkehrskontrollsystem

Eine Gruppe europäischer Forscher hat ein innovatives Luftverkehrskontrollsystem entwickelt, um die Sicherheit von Flughäfen sogar bei den schlimmsten Wetterbedingungen zu erhöhen. Mithilfe von Magnetfelddetektoren haben die Forscher im Rahmen des EU-finanzierten ISMAEL-Proj...

Eine Gruppe europäischer Forscher hat ein innovatives Luftverkehrskontrollsystem entwickelt, um die Sicherheit von Flughäfen sogar bei den schlimmsten Wetterbedingungen zu erhöhen. Mithilfe von Magnetfelddetektoren haben die Forscher im Rahmen des EU-finanzierten ISMAEL-Projekts ein System entwickelt, dass es Fluglotsen ermöglicht, die Position und die Bewegung von Flugzeugen während ihres Aufenthalts an Flughäfen zielgenau zu bestimmen. Das System beruht auf einem Array von kleinen, kostengünstigen Sensoren zur Erfassung der "magnetischen Fingerabdrücke", die die Flugzeugkörper auf dem Magnetfeld der Erde hinterlassen. Die Technologie wurde an Flughäfen in Frankfurt und Saarbrücken in Deutschland und in Thessaloniki in Griechenland getestet. "Unsere Tests haben gezeigt, dass das System alle passierenden Flugzeuge erfasst, zu 100%, und dass es in 75% der Fälle ihre Position auf 7,5 Meter genau bestimmen kann - eine Genauigkeit, die mit den meisten bestehenden Luftverkehrsmanagementsystemen verglichen werden kann", erklärte Haibin Gao, Projektleiter von der Universität des Saarlandes, Deutschland. Den Forschern zufolge bietet das System den heutzutage verwendeten Bodenüberwachungssystemen gegenüber Vorteile. Da es auf der Erfassung von Veränderungen im Magnetfeld der Erde beruht, kann das Ismael-System durch Hindernisse, wie beispielsweise Gebäude oder Flughafenparkhäuser, sowie durch dichten Nebel oder starke Niederschläge hindurchsehen. "Der Flughafen Thessaloniki hat ein großes Problem mit Nebel, das so schlimm ist, dass der Flughafen für einen Teil des Jahres geschlossen werden muss, weil die Fluglotsen das Flugzeug am zwei Kilometer entfernten Ende der Startbahn nicht sehen können. In den Tests hat das Ismael-System bewiesen, dass es das Problem lösen kann", sagte Dr. Gao. Dem Projektmanager zufolge hat das System die Erwartungen der Forscher in allen durchgeführten Tests übertroffen und weiterhin gezeigt, dass es in Frankfurt funktioniert, wo es immer noch versuchsweise eingesetzt wird. Das System hat auch das Interesse anderer Flughafenbetreiber in der ganzen Welt geweckt, obwohl wahrscheinlich noch einige Jahre benötigt werden, bevor es kommerziell genutzt werden kann. Darüber hinaus ist die Technologie nicht einzig auf die Überwachung von Flugzeugen beschränkt. "Im Laufe des Projekts haben wir das Potenzial des Systems für den Einsatz in vollen Flughafenparkhäusern gesehen, wo es den Autoverkehr beobachtet und den Fahrern mitteilt, wo noch freie Plätze sind", fügt Dr. Gao hinzu. Das Projekt mit dem Titel "Intelligent surveillance and management functions for airfield applications based on low cost magnetic field detectors" (Intelligente Überwachungs- und Managementfunktionen gestützt auf kostengünstigen Magnetfelddetektoren) wurde unter dem Sechsten Rahmenprogramm (RP6) der EU mit einem Beitrag von 2,13 Millionen Euro gefördert.

Länder

Deutschland, Griechenland