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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Forscher bewerten HELICS-Protokoll für den Einsatz in europäischen Intensivpflegeeinheiten

Die Intensivmedizin ist der Bereich der Medizin, der lebens- oder organerhaltende Systeme für Patienten in Lebensgefahr bietet. Diese Pflege wird Patienten mit hohen Überlebenschancen zuteil, deren Krankheiten potenziell heilbar sind. Allerdings treten in den Intensivstationen...

Die Intensivmedizin ist der Bereich der Medizin, der lebens- oder organerhaltende Systeme für Patienten in Lebensgefahr bietet. Diese Pflege wird Patienten mit hohen Überlebenschancen zuteil, deren Krankheiten potenziell heilbar sind. Allerdings treten in den Intensivstationen von Krankenhäusern manchmal Infektionen auf und bringen Gefahr und Sorge bei Patienten und Angehörigen mit sich. Eine Forschergruppe hat eine Studie durchgeführt, um die Anwendbarkeit des HELICS-Protokolls (Hospital in Europe Link for Infection Control through Surveillance) in europäischen pädiatrischen Intensivstationen zu bewerten. HELICS ist Teil des EU-Programms "Verbesserung der Patientensicherheit in Europa", das sich mit der Bekämpfung "nosokomialer Infektionen" durch Überwachung beschäftigt. Die Arbeit der Gruppe wurde in der Ausgabe des Intensive Care Medicine Journal vom November 2007 veröffentlicht. Die Forscher in Lille, Frankreich, haben einen Vergleich zwischen HELICS und pädiatrischen Definitionen nosokomialer Infektionen angestellt. Die Anpassungsfähigkeit des HELICS-Fragebogens für Pädiatriepatienten wurde evaluiert, bevor eine europaweite Bestandsaufnahme zur Bewertung von Programmen zur Kontrolle nosokomialer Infektionen durchgeführt wurde. An der Umfrage nahmen Einheiten aus dem Umkreis der europäischen Gesellschaft für Pädiatrie und frühkindliche Intensivpflege (European Society of Paediatric and Neonatal Intensive Care) sowie der Groupe Francophone de Réanimation et Urgence Pédiatriques teil. Den Forschern zufolge wurden mehrere Unterschiede zwischen Intensivstationen für Erwachsene auf der einen und Kinder auf der anderen Seite bestimmt: die Definition der in der Intensivpflege erworbenen Lungenentzündung; Schweregrade bei Aufnahme; Risikowerte nosokomialer Infektionen. Insgesamt wurden 65 Reaktionen aus 23 Ländern eingeholt. Die Forscher fanden auch Unterschiede beim Ursprung der Definitionen dieser Infektionen. Ein riesiger Anteil von 38% der Definitionen kam vom US-amerikanischen Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention, gefolgt von 21% von regionalen oder nationalen Quellen, 20% mit mehrfachem Ursprung und 18% mit lokaler Herkunft. An der Spitze der am häufigsten erfassten nosokomialen Infektionen standen Infektionen des Blutkreislaufs bei 91% der Einheiten, gefolgt von Infektionen im Zusammenhang mit Kathetern mit 88% und Lungenentzündung mit 86%. Am Ende der Liste standen die Harnweginfektionen mit 77%. Der Bericht stellt fest, dass 75% der an der Studie beteiligten Einheiten ein Interesse daran zeigten, einer europäischen pädiatrischen Arbeitsgruppe zu nosokomialen Infektionen mit der European Society of Paediatric and Neonatal Intensive Care beizutreten. Insgesamt zeigt die Forschungsarbeit, dass die Anwendung des HELICS-Protokolls notwendig ist, sagen die Autoren des Berichts, François Dubos, Marie Vanderborght, et al. "Seine Anwendung wird größtenteils gewünscht und könnte einfach durchgeführt werden", erklären sie. Ein solches Protokoll kann sich bei der Sicherstellung des Wohlergehens der Patienten bei ihrem Kampf gegen Krankheiten als fruchtbringend erweisen.

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