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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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EU-finanziertes Projekt unterrichtet Roboterkind im Sprechen

Im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts soll nun einem humanoiden Roboter mit dem Namen "iCub" Unterricht erteilt werden. Er ist mit einem Meter etwa so groß wie ein dreijähriges Kleinkind und kann krabbeln, sitzen, fühlen, sehen und hören. In dem vierjährigen Projekt ITALK...

Im Rahmen eines EU-finanzierten Projekts soll nun einem humanoiden Roboter mit dem Namen "iCub" Unterricht erteilt werden. Er ist mit einem Meter etwa so groß wie ein dreijähriges Kleinkind und kann krabbeln, sitzen, fühlen, sehen und hören. In dem vierjährigen Projekt ITALK (Integration and Transfer of Action and Language Knowledge in Robots) soll der sogenannte "Toddlerbot" ("toddler" für Kleinkind) in der Entwicklung seiner kognitiven Fähigkeiten unterrichtet werden. Dabei stützt man sich auf Methoden, die Eltern in diesem Zusammenhang ihren Kindern gegenüber anwenden. Unter Leitung der Universität Plymouth erhält das Konsortium zur Durchführung des Projekts 6,2 Millionen Euro an EU-Fördermitteln. Das Projekt soll die kognitive Robotikforschung näher an die Entwicklung humanoider Roboter heranführen, die wie Menschen denken, handeln und sprechen können. Am wichtigsten in diesem Zusammenhang ist dabei die Entwicklung der Fähigkeit des "Lernens", bei dem das vorhandene Wissen durch Einflüsse aus der Umwelt ergänzt wird. Zu Beginn erlernt iCub nur einfache Dinge, z.B. Objekte unterschiedlicher Formen in die passenden Öffnungen zu stecken, Objekte nach Größe zu sortieren oder Bauklötzchen zu stapeln. Mit all diesen Handlungen entwickelt ein Kleinkind seine kognitiven Fähigkeiten. Der nächste Schritt besteht darin, ihm die Namen der Objekte und das Beschreiben von Handlungen beizubringen, wie z.B. "Roboter legt Stock auf Würfel". Die Wissenschaftler wollen auch die Spracherwerbsfähigkeit von iCub trainieren, indem sie mit Sprachforschern zusammenarbeiten, die sich damit beschäftigt haben, wie Eltern ihren Kindern das Sprechen beibringen. Die Forscher wollen iCub diese Fähigkeit mitgeben, damit er aus eigener Kraft das Sprechen erlernen kann. Alles, was der Roboter für sich allein oder im Umgang mit anderen lernt, soll sein Sprachvermögen voranbringen, wodurch ihm wiederum eine bessere Interaktion mit seiner Umwelt gelingt, sodass er umso mehr lernt, je mehr Wissen er ansammelt. Grammatikkenntnisse und Vokabular werden sich im Laufe dieses Prozesses auf natürliche Weise weiterentwickeln. "Unser Ansatz besteht darin, dass der Roboter mit allem, was er lernt, und in sozialer Interaktion mit anderen sein Sprachvermögen weiter ausbaut und mithilfe dieser Sprachfertigkeit anschließend seine sozialen und manipulativen Fähigkeiten verbessert", sagt Professor Chrystopher Nehaniv von der School of Computer Science an der Universität Hertfordshire, die einer der Partner dieses Projekts ist. "Dadurch entsteht ein positiver Rückkopplungsmechanismus zwischen Sprachgebrauch und der Entwicklung anderer kognitiver Fähigkeiten. Ein Kind lernt, indem es seine Eltern imitiert und mit seiner Umwelt interagiert. Auf ähnliche Weise wird sich der Roboter grammatikalische Grundstrukturen, wie z.B. die Verneinung, aneignen, und zwar durch Anwendung in konkreten Situationen." Die mit diesem Projekt verbundene wissenschaftliche und technologische Forschung wird aller Voraussicht nach die nächste Generation interaktiver Robotersysteme in den kommenden zehn Jahren nachhaltig beeinflussen und die führende Rolle Europas in diesem Bereich stärken. "iCub wird uns in dem Bestreben, Roboter zu sozialen Partnern zu machen, ein ganzes Stück voranbringen. Wir haben uns damit beschäftigt, wie Roboter aussehen sollten, und jetzt werden wir innerhalb eines Jahres bereits den ersten humanoiden Roboter haben, der selbst in der Lage ist, seine Sprachfertigkeit zu entwickeln", sagt Professorin Kerstin Dautenhahn, ebenfalls von der School of Computer Science der Universität Hertfordshire.