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Wissenschaftler beweisen Zusammenhang zwischen Mutation und Leukämie

Ein internationales Team von Wissenschaftlern konnte klären, wie die Mutation bei einem Protein zu akuter myeloischer Leukämie (AML), einer Art des Blutkrebses, führt. Die Ergebnisse ermöglichen ein besseres Verständnis der AML und der Leukämietherapie. Die teilweise von der...

Ein internationales Team von Wissenschaftlern konnte klären, wie die Mutation bei einem Protein zu akuter myeloischer Leukämie (AML), einer Art des Blutkrebses, führt. Die Ergebnisse ermöglichen ein besseres Verständnis der AML und der Leukämietherapie. Die teilweise von der EU finanzierte Studie wurde in der neuesten Ausgabe des Fachmagazins Cancer Cell veröffentlicht. Ursache für Leukämien sind Mutationen, die dazu führen, dass sich Blutzellen unkontrolliert teilen und vermehren, sodass es durch die defekten Blutzellen dann zu einer Verdrängung der normalen Blutbildung kommt. Dass ungefähr ein Zehntel aller AML-Patienten eine Mutation in dem Protein C/EBPalpha aufweist, ist bereits bekannt, ob diese Mutation jedoch auch der eigentliche Auslöser für die Krankheit ist, blieb bislang unklar. In dieser jüngsten Studie hatten Forscher diese Mutation in einer Maus induziert. Im Ergebnis dessen stellte sich die Mutation tatsächlich als auslösender Faktor heraus, da sie die entsprechenden genetischen Programme für eine unkontrollierte Vermehrung weißer Blutzellen in Gang bringt. Die Studie hielt aber auch Überraschungen parat: Bislang vermutete man, dass die myeloische Leukämie durch die unkontrollierte Vermehrung maligner unreifer Vorläuferzellen entsteht. Nun stellte sich allerdings heraus, dass diese Mutation erst während des Ausreifungsprozesses auf die Blutzellen wirkt. Sie programmiert diese Zellen so um, dass sie sich teilen und dabei unzählige defekte Tochterzellen produzieren. Diese Zellen ersetzen die gesunden Zellen und beeinträchtigen dadurch die Fähigkeit des Blutes, den Sauerstofftransport durch den Körper zu gewährleisten. "Dies ist das erste Mal, dass eine nicht im Zusammenhang mit Knochenmarkstammzellen hervorgerufene myeloische Leukämie in einem gesunden Blutsystem induziert wurde", kommentierte Claus Nerlov von der Mouse Biology Unit am Europäischen Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) in Italien. "Die Ergebnisse werden für unser Verständnis über das Entstehen und die Therapie von Leukämien große Bedeutung haben." Die Wissenschaftler identifizierten ein genetisches Programm, welches durch diese Mutation ausgelöst wird. Und sie entdeckten dessen Ähnlichkeit mit einem Programm, das durch andere mit Leukämie assoziierte Mutationen ausgelöst wird. Momentan werden Medikamente gegen Leukämie entwickelt, deren Ziel diese Mutationen sind, die neuen Ergebnisse lassen es jedoch sinnvoller erscheinen, sich auf die genetischen Übertragungswege zu konzentrieren, die bei den verschiedenen Krebsstammzellen gleich sind. Die EU-Unterstützung für die Forschung stammt aus dem Projekt EuroCSC ("Targeting cancer stem cells for therapy"), das unter dem Themenbereich "Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert wird.

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