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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Wissenschaftler finden neuen Weg, um Immunzellen in Tumore einzuschleusen

Einem deutsch-australischen Forscherteam ist es jetzt gelungen ein Protein zu bestimmen, das eine Schlüsselrolle dabei spielt, tumorbekämpfenden Immunzellen den Durchtritt zu Krebstumoren zu erschweren. Die Forscher hoffen, dass dieses Protein als ein Ziel für Krebsmedikamente...

Einem deutsch-australischen Forscherteam ist es jetzt gelungen ein Protein zu bestimmen, das eine Schlüsselrolle dabei spielt, tumorbekämpfenden Immunzellen den Durchtritt zu Krebstumoren zu erschweren. Die Forscher hoffen, dass dieses Protein als ein Ziel für Krebsmedikamente verwendet werden kann, vor allem, wenn es in Kombination mit Immuntherapien eingesetzt wird. Die teilweise EU-finanzierte Studie wurde im Fachmagazin Nature veröffentlicht. Um die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff sicherzustellen, regen Krebstumore das Wachstum eigener Blutgefäße an. Im Gegensatz zu normalen Blutgefäßen sind diese jedoch ungeordnet und werden als unausgereift betrachtet. Dadurch wird Immunzellen in vielen Tumoren der Durchtritt in das Krebsgewebe erschwert. Klinische Studien zu Immuntherapien belegen allerdings, dass Patienten länger leben, wenn Immunzellen in den Tumor eindringen können. In dieser jüngsten Studie untersuchten die Forscher die Rolle des Signalproteins Rgs5, das für den unausgereiften Zustand der Tumorblutgefäße verantwortlich ist. Sie beobachteten krebskranke Mäuse, bei denen das für die Produktion von Rgs5 verantwortliche Gen ausgeschaltet worden war und verglichen diese mit Mäusen mit einem aktivierten Rgs5-Protein. Alle Tiere mit normaler Rgs5-Bildung waren spätestens nach 35 Wochen an ihrer Krebserkrankung gestorben. Dagegen lebten die Rgs5-negativen Tiere teilweise 48 Wochen nach Start der Untersuchung immer noch. Wenn aktivierte Immunzellen auf die Rgs5-negativen Mäuse übertragen wurden, besiedelten diese in großer Zahl das Krebsgewebe. Auch eine Impfung mit tumorspezifischen Eiweißen verlängerte das Leben der Rgs5-negativen Mäuse, wogegen diese bei Rgs5-positiven Mäusen keinerlei Wirkungen hatten. "Wir waren überrascht, dass ein Gen, das offensichtlich auf die Gefäßstruktur wirkt, einen so starken Einfluss auf den Erfolg von Immuntherapien hat", erklärt Prof. Günter Hämmerling aus dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg, einer der leitenden Wissenschaftler der Studie. "Rgs5 ist damit eine völlig neue, vielversprechende Zielstruktur für die klinische Tumortherapie. Aber wir müssen gar nicht unbedingt Rgs5 ausschalten, um den Erfolg von Immuntherapien zu verbessern. Bereits verfügbare Therapeutika, die die Blutgefäße im Tumor normalisieren, sollten ebenfalls die Einwanderung von Abwehrzellen in das Tumorgewebe steigern." Die europäische Förderung der Forschung stammt aus den EU-finanzierten Projekten MUGEN ("Integrated functional genomics in mutant mouse models as tools to investigate the complexity of human immunological disease") und CancerImmunoTherapy ("Cancer immunology and immunotherapy"). Beide Projekte werden unter dem Themenbereich "Biowissenschaften, Genomik und Biotechnologie im Dienste der Gesundheit" des Sechsten Rahmenprogramms (RP6) finanziert.

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