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Europaabgeordnete geben grünes Licht für Gemeinsame Technologieinitiative zu Brennstoffzellen und Wasserstoff

Das Europäische Parlament hat der fünften Gemeinsamen Technologieinitiative der EU in einer Abstimmung am 20. Mai seine Unterstützung ausgesprochen. Eine beachtliche Mehrheit von 590 der 619 Abgeordneten des Europäischen Parlaments (MdEP) sprach sich bei der Abstimmung in der ...

Das Europäische Parlament hat der fünften Gemeinsamen Technologieinitiative der EU in einer Abstimmung am 20. Mai seine Unterstützung ausgesprochen. Eine beachtliche Mehrheit von 590 der 619 Abgeordneten des Europäischen Parlaments (MdEP) sprach sich bei der Abstimmung in der Plenarsitzung in Straßburg für die Einrichtung der Initiative für Brennstoffzellen und Wasserstoff aus. Die Gemeinsame Technologieinitiative für Brennstoffzellen und Wasserstoff will die Entwicklung und die Ausschöpfung preislich wettbewerbsfähiger wasserstoff- und brennstoffzellenbasierter Energiesysteme und Technologiekomponenten für die Anwendung im Verkehr, bei stationärer und mobiler Stromerzeugung fördern und beschleunigen. Von Wasserstoff als Energieträger und Brennstoffzellen als effektive Energiekonverter erwartet man sich eine bedeutende Rolle als Teil künftiger Energiesysteme. Sie sollen dabei helfen, Nachhaltigkeit und Sicherheit zu erreichen. Die neue Gemeinsame Technologieinitiative wird auf der von der Industrie geführten Europäischen Technologieplattform für Wasserstoff und Brennstoffzellen aufbauen und einen besonderen Schwerpunkt auf dessen Durchführungsplan legen. Dieser Plan sieht eine Reihe von Maßnahmen hinsichtlich der Entwicklung der Wasserstoffversorgung und Brennstofftechnologien vor. Dazu gehören: - der kommerzielle Start von frühzeitig vermarktbaren Anwendungen (z.B. Handgeräte, tragbare Generatoren) bis 2010; - stationäre Anwendungen (häusliche und kommerzielle Kraft-Wärme-Kopplung) bis 2015; - großflächige Vermarktung von Verkehrsanwendungen bis 2020. Der für Wissenschaft und Forschung zuständige Europakommissar Janez Potocnik sieht eine entscheidende Rolle für Wasserstoff und Brennstoffzellen bei den künftigen Energiesystemen voraus. Als die Europäische Kommission im Herbst 2007 ihren Vorschlag für diese Gemeinsame Technologieinitiative veröffentlichte, sagte er: "Europa steht vor großen Herausforderungen: zum einen ist die Energieversorgung sicherzustellen, zum anderen müssen der Klimawandel bekämpft, die Umwelt geschützt und die Wirtschaft wettbewerbsfähig gehalten werden." "Technologien wie Brennstoffzellen und Wasserstoff können uns dabei helfen, all diese Ziele zu erreichen", fügte er hinzu. "Die gemeinsame Technologieinitiative für Brennstoffzellen und Wasserstoff wird ein großer Schritt in Richtung eines Programms für Forschung, Entwicklung und Verbreitung sein, das Europa braucht, um diese Technologien auf den Markt zu bringen." Über den Zeitraum zwischen 2008 und 2017 verfügt die Gemeinsame Technologieinitiative für Wasserstoff und Brennstoffzellen über ein Budget von 1 Milliarde Euro. Die Investition kommt von den beiden Gründungspartnern: der Europäischen Kommission und der Europäischen Industrievereinigung zur Gemeinsamen Technologieinitiative für Brennstoffzellen und Wasserstoff, einer nicht gewinnorientierten Organisation der wichtigsten Akteure des Sektors. Der Technologieplattform zufolge ist eine Generalversammlung der Interessenvertreter zu Brennstoffzellen und Wasserstoff für Mitte Oktober 2008 in Brüssel, Belgien, geplant, um die Gemeinsame Technologieinitiative zu starten. Die Gemeinsamen Technologieinitiativen sind ein neues zentrales Element des Siebten Rahmenprogramms (RP7) der EU, mit dem erstmals öffentlich-private Partnerschaften zu industrieller Forschung auf europäischer Ebene geschaffen und so öffentliche und private Ressourcen gebündelt werden. Zu den bisher eingerichteten Gemeinsamen Technologieinitiativen gehören ARTEMIS (Eingebettete Datenverarbeitungssysteme), ENIAC (Nanoelektroniktechnologien 2020), Clean Sky (Luftfahrt und Luftverkehr) sowie IMI (Innovative Arzneimittel).

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