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Inhalt archiviert am 2023-03-02

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Französisch-amerikanische Weltraummission zur Überwachung des Meeresspiegels

Die Arbeiten an einem neuen Satelliten, mit dem der ansteigende Meeresspiegel beobachtet und die Ozeanzirkulation sowie deren Auswirkungen auf das globale Klima untersucht werden sollen, haben begonnen. Die topografische Mission zur Meeresoberfläche Jason 2 (Ocean Surface To...

Die Arbeiten an einem neuen Satelliten, mit dem der ansteigende Meeresspiegel beobachtet und die Ozeanzirkulation sowie deren Auswirkungen auf das globale Klima untersucht werden sollen, haben begonnen. Die topografische Mission zur Meeresoberfläche Jason 2 (Ocean Surface Topography Mission, OSTM) ist eine gemeinsame Initiative der Französischen Weltraumagentur (CNES), der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT), der NASA und der US-amerikanischen Nationalen Ozean- und Atmosphärenbehörde (National Oceanic and Atmospheric Administration, NOAA). Mit einer Laufzeit von drei Jahren wird die Mission Wissenschaftler mit Daten beliefern, anhand derer Änderungen des globalen Meeresspielgels beobachtet werden können und die ihnen helfen, den Zusammenhang zwischen der Ozeanzirkulation und dem Klimawandel besser zu verstehen. Die Mission soll die Klimadatenaufzeichnungen zum globalen Meeresspiegel ergänzen, die 1992 mit der CNES/NASA-Mission TOPEX/Poseidon gestartet und 2001 mit der Mission Jason 1 fortgeführt wurden. Im ersten Monat lieferte TOPEX/Poseidon mehr Informationen zu den Wasserständen der weltweiten Meere als die Datenerfassungen mit Schiffen während des gesamten vergangenen Jahrhunderts. Beide Missionen ermöglichten es Wissenschaftlern, die Meereshöhe über ihr gesamtes Becken mit nie da gewesener Genauigkeit auszuwerten. Dank ihrer Arbeit wissen wir, dass die globalen Meeresspiegel seit 1993 um drei Millimeter pro Jahr gestiegen sind, zweimal so schnell wie im Jahrhundert davor, geht man von den Schätzungen nach Wasserstandanzeiger aus. Mit dem Erfolg von TOPEX/Poseidon und Jason 1 erkannten die Wissenschaftler die Notwendigkeit, die Messungen mit einer solch hohen Genauigkeit über mehrere Dekaden hinweg aufrecht zu erhalten, um sicherzustellen, dass die Daten in langfristige Klimavorhersagemodelle integriert werden können. "OSTM/Jason 2 wird dabei helfen, die erste globale Aufzeichnung über mehrere Dekaden zu schaffen, um die zentrale Rolle des Meeres beim Klimawandel zu verstehen", sagte der Projektwissenschaftler von OSTM/Jason 2, Lee-Lueng Fu vom Jet Propulsion Laboratory der NASA. "Daten der neuen Mission werden es uns ermöglichen die Veränderung der weltweiten Meeresspiegel weiter zu beobachten, einem Untersuchungsbereich, in dem die derzeitigen Vorhersagemodelle eine große Ungenauigkeit aufweisen." Wie bei TOPEX/Poseidon und Jason 1 wird auch bei Jason 2 ein Radarhöhenmesser benutzt, um die Höhe der Meeresoberfläche zu erfassen. Der Höhenmesser sendet einen Radarpuls zur Meeresoberfläche aus und misst die Zeit, die das Signal benötigt, wieder zurückzukommen. Ein Mikrowellenradiometer korrigiert dann jegliche Verzögerung, die durch Wasserdampf in der Luft darunter entstehen könnten. Weitere Korrekturen berücksichtigen die Wirkung von Elektronen in der Ionosphäre - der obersten Schicht der Atmosphäre - sowie der trockenen Luftmasse der Atmosphäre. Indem man diese Daten mit dem genauen Standort des Satelliten kombiniert, kann man den Meeresspiegel bis auf einige Zentimeter genau bestimmen. Zahlreiche Verbesserungen wurden an den Instrumenten an Bord von Jason 2 durchgeführt. Mit diesen, so wird erwartet, können Wissenschaftler die Küstenregionen viel genauer vermessen und den weltweiten Vorhersagediensten Daten für kurz- und langfristige sowie für saisonale Wetter- und Klimavorhersagen bereitstellen. "Was als Investition von NASA und CNES in Forschungswerkzeuge für die Untersuchung der Ozeane begann, hat sich zu einer erprobten Technik entwickelt, die nun routinemäßig von den weltweiten Wetter- und Klimadiensten für bessere Vorhersagen genutzt werden wird", sagte Michael Freilich, Direktor der Abteilung Geowissenschaften bei der NASA-Direktion Science Mission. "Menschen in Küstengebieten werden von verbesserten, fast in Echtzeit erfassten Daten zu den Meeresbedingungen profitieren, während den Menschen überall die besseren saisonalen Vorhersagen zugutekommen, die aus dem durch diese Messungen erweiterten Verständnis der auf der Erde ablaufenden Prozesse resultieren." OSTM/Jason 2, der bis Ende Juni fertig sein soll, wird mit Jason 1 in Formation fliegen, um simultane Messungen für einen Zeitraum von sechs bis neun Monaten zu liefern. Der Satellit wird dann der vorherigen Flugbahn von Jason 1 folgen, während Jason 1 auf eine parallele Umlaufbahn in der Mitte von zwei Umlaufbahnen verlegt wird.

Länder

Frankreich, Vereinigte Staaten