EU verdoppelt Investitionen für Robotik
Die Europäische Kommission hat die Verdopplung der Investitionen in europäische Robotikforschung zwischen 2007 und 2010 angekündigt. Die Ankündigung erfolgte auf der AUTOMATIKA 2008, einer der führenden internationalen Messen für Robotertechnik und Automatisierung, die in München, Deutschland, stattfand. Mit Förderungen in Höhe von 400 Millionen Euro will das Programm Partnerschaften zwischen Hochschulen und Industrie im Bereich der Robotertechnik sowie neue innovative Ideen und Experimente anregen. Teilprogramme für den Technologietransfer zwischen Hochschulen und Industrie sollen eingerichtet werden, die es zum Beispiel europäischen Forschungslabors ermöglichen, industrielle Roboter für groß angelegte Experimente einzusetzen. Die daraus resultierenden wissenschaftlichen Erkenntnisse werden anschließend direkt an die teilnehmenden Unternehmen weitergegeben. Der EU-Kommissarin für Informationsgesellschaft und Medien Vivian Reding zufolge gäbe es ein riesiges unausgeschöpftes Potenzial im europäischen Robotiksektor. "Es gibt hier eine einmalige Gelegenheit für die Automationsindustrien in Europa - insbesondere in der Robotertechnik -, nicht nur um die Spitzenposition zu behalten sondern auch um sich weiterzuentwickeln und auf der Wertschöpfungskette nach vorne zu kommen", sagte sie. "Um dies zu erreichen, muss die Industrie auch ihre Anstrengungen in verschiedenen Bereichen intensivieren." Da ungefähr ein Drittel aller Industrieroboter in Europa produziert wird, konnte der Kontinent im Bereich der Industrieroboter für Automationsprozesse eine starke Position halten. Aber dies bedeutet nicht, dass sich Europa jetzt auf seinen Lorbeeren ausruhen kann. Zur Stärkung dieser Position ruft die Europäische Kommission die Industrie dazu auf, ihre Bemühungen für die Herstellung wichtiger Komponenten in Europa zu intensivieren, beispielsweise Getriebe, um der Konkurrenz aus Asien entgegenzutreten und eine strategische Abhängigkeit von anderen Weltregionen zu vermeiden. Laut den Statistiken des Internationalen Robotikverbandes (International Federation of Robotics, IFR), liegt der Wert des Weltmarktes für Industrieroboter derzeit bei 4 Milliarden Euro, wobei Prognosen von einer jährlichen Zunahme um 4,2% bis zum Jahr 2010 sprechen. Der IFR prognostiziert auch, dass das Wachstum dieses Marktes zwischen heute und 2010 eine Rate von 10% bis 15% jährlich erreichen soll, während die Zahl der professionellen Serviceroboter von 40.000 in 2006 auf 75.000 in 2010 ansteigen soll. Dienstleistungsroboter werden in vielen Sektoren eingesetzt. Ihre Anwendungsbereiche variieren von der Warenverteilung und Fahrzeugreinigung bis hin zu Anwendungen im landwirtschaftlichen und medizinischen Sektor. Robotertechnik und die Automatisierung bestimmter Sektoren werden auch einen gewissen positiven Überlaufeffekt haben. Zum Beispiel können sie eine Schlüsselrolle bei der Sicherstellung einer nachhaltigen Produktionskette spielen, indem Ressourcenverschwendung minimiert wird. Sie können auch die alternde Gesellschaft Europas hilfreich unterstützen, indem sie einen Arbeitskräftemangel ausgleichen.